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Idar-Oberstein

Verschuldung meist nicht selbst verschuldet: Pandemie bringt hohen Bedarf mit sich

Von Vera Müller
Die Pandemie wirkt sich aus: Zum digitalen Fachaustausch trafen sich die Akteure der Schuldnerberatungsstelle.
Die Pandemie wirkt sich aus: Zum digitalen Fachaustausch trafen sich die Akteure der Schuldnerberatungsstelle. Foto: Diakonisches Werk

Die Menschen hinter den Schulden zu sehen: Dieser Ansatz stand im Fokus der bundesweiten Aktionswoche zur Schuldnerberatung. Für die Schuldnerberatungsstelle des Diakonischen Werkes mit Sitz in Idar-Oberstein ein Anlass, um im Rahmen eines digitalen Fachaustausches über den Jahresbericht 2020, die aktuellen Entwicklungen und vor allem über die Menschen hinter den Schulden zu sprechen. Vonseiten des Diakonischen Werks nahmen die Geschäftsführerin Ilona Schlegel sowie das Team der Schuldnerberatung mit Ralf Böhmert, Tatjana Jacobs und Christine Kreischer teil. Den Landkreis Birkenfeld vertrat der Leiter des Sozialamtes, Dirk Köbrich, und den Kirchenkreis Obere Nahe die Öffentlichkeitsreferentin Rebecca Bleh. Häufig würden Menschen, die Schulden haben, in der Gesellschaft kritisch betrachtet. Es herrsche oft ein Bild von Verschuldeten, die sich nicht um ihre Finanzen kümmern und selbst verschuldet in diese Situation geraten seien. Dieses Bild werde durch diverse Sendungen im Abendprogramm gern noch verstärkt.

Lesezeit: 2 Minuten
Das habe zur Folge, dass zu den Schulden noch die Scham kommt, waren sich die Akteure einig. Deshalb nähmen viele Menschen erst sehr spät professionelle Hilfe wie die einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch. Mit Blick auf die Menschen, die in die Beratungsstelle kommen, könne man das herrschende Bild des untätigen und ...
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2020 wurden 506 Haushalte beraten

Die gemeinsame Schuldnerberatungsstelle des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Obere Nahe und des Landkreises Birkenfeld in Idar-Oberstein berät Menschen mit finanziellen Problemen im gesamten Landkreis Birkenfeld und den rheinland-pfälzischen Teilen des Kirchenkreises Obere Nahe. Die Beratung ist kostenlos und konfessionsunabhängig. Termine für eine erste Beratung können zeitnah vereinbart werden.

Im vergangenen Jahr wurden 506 Haushalte beraten. Als Hauptursachen der Überschuldung wurden in 28 Prozent der Fälle Krankheit/Unfall, in 24 Prozent der Fälle Trennung/Scheidung und in 20 Prozent der Fälle Arbeitslosigkeit genannt. Gescheiterte Hausfinanzierung war mit 12 Prozent der Fälle und gescheiterte Selbstständigkeit in 10 Prozent der Fälle als Überschuldungsursache auszumachen. Kontakt zur Beratungsstelle: Tel. 06781/516 35 60, E-Mail an schuldnerberatung@obere-nahe.de
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