Kommentar: Kreiswasserwerk muss kommen
Es läuft gut beim Wasserzweckverband. Das sagen eigentlich alle Beteiligten. Auch die, die zu Beginn große Bedenken geäußert, gezweifelt hatten, ob das alles unter einen Hut zu bringen sei: kleine Einheiten wie Baumholder oder Rhaunen und die große Stadt Idar-Oberstein zum Beispiel. Aber die Zeit hat gezeigt: Man arbeitet toll zusammen in diesem Verband. Dabei waren die Hürden vor allem im Vorfeld der Talsperrensanierung extrem hoch, aber alle Probleme wurden gemeistert. Dafür gab es zu Recht viel Lob, auch vom Land. Warum geht man diesen Weg nun nicht konsequent weiter und macht aus den nach der Fusion Herrstein/Rhaunen immer noch vier Wasserwerken im Kreis nicht eines? Die Infrastruktur dafür steht. Warum machen weiterhin zum Teil kleine Büroeinheiten Buchhaltung und Personalplanung auf eigene Kappe? Warum gibt es fünf verschiedene Wasserpreise und Abwassergebührensätze? Spätestens jetzt, wo WZV-Geschäftsführer Horst Kürschner sein Büro in Herrstein aufgegeben und ein neues im Funktionsgebäude am Fuße der Steinbachtalsperre bezogen hat und problemlos auch den Kreiswerkleiter geben könnte, ist die Zeit gekommen, um wirklich alles unter einen Hut zu bringen. Dass mittelfristig drei hoch dotierte Werkleiterposten wegfallen würden, käme dem Gebührenzahler zugute. Aber genau hier hakt es, die Kommunalpolitik will auf die lukrativen Posten ungern verzichten. Wohl vor allem deshalb wurde die bereits angelaufene Studie zur Bildung eines Kreiswasserwerks jetzt wieder beendet.
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