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Idar-Oberstein

Stärker auf den Zeitgeist reagieren

Von Vera Müller
Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter: Die Projekte des Vereins Frauen helfen Frauen unterstützen, schützen und beraten betroffene Frauen und Mädchen, zudem Angehörige, Privatpersonen und Fachpersonal. Allerdings: Der Verein braucht mehr Mitstreitende. Darüber herrscht Einigkeit, wie bei der Versammlung deutlich wurde. Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand
Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter: Die Projekte des Vereins Frauen helfen Frauen unterstützen, schützen und beraten betroffene Frauen und Mädchen, zudem Angehörige, Privatpersonen und Fachpersonal. Allerdings: Der Verein braucht mehr Mitstreitende. Darüber herrscht Einigkeit, wie bei der Versammlung deutlich wurde. Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Der Verein Frauen helfen Frauen möchte sich neu aufstellen, stärker positionieren und dabei auch zeitgemäße Wege gehen: Das wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Vereins, der Träger des Frauenhauses, des Frauennotrufs und der pro-aktiven Erstberatung ist, deutlich. Im Frauenzentrum in Idar herrschte Einigkeit: Angesichts des politischen Klimas und des Zeitgeistes, der Frauenanliegen und Arbeitsschwerpunkte des Vereins zunehmend infrage stellt, banalisiert und polemisiert, müsse es ein Ziel sein, mehr Mitstreiter in der Region zu gewinnen und das öffentliche Interesse wieder stärker wachzurufen: auch vor dem Hintergrund, dass im Mai 2019 Kommunalwahlen sind und die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Birkenfeld, Gertrud Wipfler, zum Jahresende 2018, spätestens aber im Frühjahr 2019, in Ruhestand geht. Ihre Nachfolge ist noch völlig ungeklärt. Im Mai dieses Jahres hatte der Verein interessierte Frauen zu einem Austausch mit der Bundestagsabgeordneten Antje Lezius und Karin Heisecke, Aktivistin für Geschlechtergerechtigkeit, eingeladen: eine gelungene und auch inspirierende Veranstaltung, die in ähnlichem Rahmen unbedingt wiederholt werden soll. In naher Zukunft wird es auf Facebook eine Seite für den Verein geben, auf der sich auch die Projekte präsentieren können und ein virtueller Austausch unkompliziert möglich ist.

Lesezeit: 4 Minuten
Glückwünsche und Applaus gab es für Frauennotruf-Mitarbeiterin Barbara Zschernack: Sie ist seit 25 Jahren im Idar-Obersteiner Frauennotruf tätig. Und das mit großem Engagement und hoher Fachkompetenz, die über die Stadt hinaus strahlt. Andrea Konrad-Allmann berichtete übers Frauenhaus, dessen Auslastung im Berichtszeitraum bei 90,5 Prozent lag. Die Frauen, die Schutz und ...
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Frauenrechte in Gefahr

Brauchen wir eine neue Frauenbewegung? Muss sich auch der Verein Frauen helfen Frauen neu aufstellen? Wieder bissiger und unbequemer werden? Müssen sich feministisch denkende Frauen mit feministisch denkenden und handelnden Männern verbünden, sich auf demokratischer Ebene stärker vernetzen? Ist auch auf regionaler Ebene ein Schulterschluss zwischen Feminismus und Antirassismus nötig? Alle diese Fragen kann man guten Gewissens mit einem klaren „Ja“ beantworten. Aktuelle politische Strömungen gefährden die Demokratie und damit auch hart erarbeitete Frauenrechte, die letztlich schlicht Menschenrechte sind. Und das müssen auch junge Frauen begreifen: Wichtige Einrichtungen wie das Frauenhaus oder der Frauennotruf sind keine Selbstverständlichkeit. Auch wenn das viele denken. Wie im Rahmen der Jahreshauptversammlung deutlich wurde, besteht Interesse an Austausch und Kommunikation. Hierfür muss es eine Plattform geben, die der Verein schaffen sollte. Grundvoraussetzung ist allerdings, dass sich mehr Frauen und auch Männer dem Verein, der seine Arbeit (noch) transparenter machen sollte, anschließen. Die Zeit ist reif.

E-Mail an vera.mueller@rhein-zeitung.net

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