Für Hans Jürgen Noss (rechts) wurde der Abend in Hoppstädten-Weiersbach zum Siegeszug: 60 der 63 Stimmberechtigten wählten ihn zum Direktkandidaten für die Landtagswahl. Benjamin Werle
Kreis Birkenfeld. Ein Selbstläufer und ein Wahlkrimi mit einer faustdicken Überraschung: So könnte man die Versammlung des SPD-Kreisverbands, die am Mittwochabend im Gemeindezentrum in Hoppstädten-Weiersbach über die Bühne ging, zusammenfassen. Wie erwartet, wurde zunächst Hans Jürgen Noss als Direktkandidat für die Landtagswahl 2021 nominiert – zum vierten Mal, begleitet von Lobeshymnen und einer überwältigenden Mehrheit von 60 zu 3 Stimmen. Diesen Triumph verfolgten auch der Bundestagsabgeordnete Joe Weingarten, der die Versammlung leitete, und Innenminister Roger Lewentz, der Noss mit einer Rede den Rücken stärkte. So weit, so vorhersehbar. Doch dann der Paukenschlag: Bei der Wahl zum B-Kandidaten – dieser würde an Noss' Stelle treten, falls der sein Mandat nicht mehr ausüben könnte – erlitt der Kreisvorsitzende Stefan Worst eine krachende Niederlage. Im zweiten Wahlgang unterlag er dem 31-jährigen Baumholderer Yannick Simon mit 26 zu 30 Stimmen.
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Der zweite Teil des Abends, er war zweifellos der spannendere. Allein schon deshalb, weil er keine Einmannshow war. Nicht der schwere Duft von Parteipathos, sondern der belebende Hauch einer Entscheidung lag in der Luft. Um den Posten des B-Kandidaten hatten sich drei SPDler beworben – ein Alteingesessener und zwei Nachwuchskräfte sozusagen: Stefan Worst, Yannick Simon und Angelina Huber wollten in die zweite Reihe hinter Noss.