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Idar-Oberstein

Sicherheit in Idar-Oberstein: Polizei sieht keinen Bedarf für Außenstelle im Bahnhof

Von Vera Müller
Klare Position der Idar-Obersteiner Polizei: Die personelle Ausstattung sei zufriedenstellend, die Statistik verzeichne Rückgänge in vielen Straftatbereichen, und eine Art Außenstelle im Idar-Obersteiner Bahnhof, wie sie zurzeit diskutiert werde, ergebe keinen Sinn.  Foto: dpa
Klare Position der Idar-Obersteiner Polizei: Die personelle Ausstattung sei zufriedenstellend, die Statistik verzeichne Rückgänge in vielen Straftatbereichen, und eine Art Außenstelle im Idar-Obersteiner Bahnhof, wie sie zurzeit diskutiert werde, ergebe keinen Sinn. Foto: dpa

Bürger, die sich in ihrer Stadt nicht mehr sicher fühlen, Sachbeschädigungen und Randale im Bahnhof, Pöbeleien in der Obersteiner Fußgängerzone, Drogendeals am Helmut-Kohl-Europaplatz: Themen, die nicht nur in den sozialen Netzwerken für reichlich Diskussionen sorgen und vor allem jugendliche Straftäter in den Fokus rücken. Und immer wieder taucht die Frage auf: Was macht die Polizei dagegen? Zu wenig? Das Falsche? Und dann gibt es die Idee des jungen Stadtratsmitglieds Moritz Forster (SPD), der sich für eine Art Polizeiquartier im Bahnhof selbst einsetzen möchte. Das gemeinsame Sachgebiet Jugend der Polizeiinspektion Idar-Oberstein bearbeitet Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, bei denen Tatverdächtige unter 21 Jahre alt oder Minderjährige Opfer von Straftaten gegen ihre Person sind. Das Deliktsfeld umfasst Rohheitsdelikte, Eigentums- und Vermögensdelikte, einfach gelagerte Betäubungsmitteldelikte, Verstöße gegen das Waffengesetz und Sittlichkeitsdelikte in eingeschränkter Form. Darüber hinaus obliegen dem gemeinsamen Sachgebiet Jugend auch die Bearbeitung von Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz, Vermisstensachen sowie Präventionsmaßnahmen (Jugendschutzkontrollen, Präventionsangebote an Schulen). Zuständig sind Stefan Römer und Thomas Heylmann, beide Polizeihauptkommissare, und Vanessa Schneider, Kriminalhauptkommissarin.

Lesezeit: 5 Minuten
Die Zahlen sinken Schnell wird deutlich: Es gibt einen Unterschied zwischen gefühlter Temperatur und Fakten, aber manchmal stimmen öffentliche Wahrnehmung und Polizeistatistik tatsächlich auch überein. Nachdem während der vergangenen Jahre ein kontinuierlicher Anstieg im Bereich der Rohheitsdelikte (Körperverletzungsdelikte, Raub, räuberische Angriffe, etc.) zu verbuchen war, ist 2018 erstmalig wieder ein leichter ...
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Kommentar: Idee nicht vorschnell verheizen

Wie man eine gute Idee verheizt, darin sind die Idar-Obersteiner traditionell ganz groß. Ein ähnliches Schicksal sollte der Ansatz, den Sozialdemokrat Moritz Forster jüngst präsentiert hat, nicht erleiden. Es droht die Gefahr, dass wieder einmal vorschnell weggewischt wird, was eigentlich durchaus diskussionswürdig ist – zumal das Konzept, das Forster entwickelt hat, bislang noch niemand in Gänze kennt.

Natürlich: Die Meinung der Polizei vor Ort ist in diesem Kontext wichtig. Allerdings: Es gibt sicher eine Dunkelziffer – jene Straftaten und Vorkommnisse, von denen unter anderem die Lebenshilfe-Mitarbeiter im Café Ella's berichten können, die aber nie bei der Polizei landen. Und natürlich kann die Polizei nicht immer sofort an Ort und Stelle sein, wenn da ein paar Jugendliche pöbeln und randalieren. Es braucht immer jemanden, der die Beamten informiert. Insofern gibt es tatsächlich einen Unterschied zwischen der gefühlten Temperatur in bestimmten Bereichen und dem, was die Statistik sagt.

Dass Forsters Idee nun auch via Facebook zerredet wird, bevor sie in die politische Debatte eingebracht wurde, ist unklug. Und vor dem aktuellen Verlauf kann man rückblickend besser verstehen, warum Forster so ungehalten reagierte, als sein Antrag plötzlich nicht mehr im Stadtrat thematisiert wurde, sondern erst am 4. September im Hauptausschuss landen soll. Hätte es nämlich eine Stadtratsdebatte mit anschließendem politischem Bekenntnis, Meinungsbild oder einer Art Resolution gegeben, hätte das mehr Gewicht und womöglich auch politische Durchschlagskraft gehabt als das aktuelle Social-Media-Geplänkel, bei dem sich – wie so oft – noch nicht einmal die Sozialdemokraten einig sind. Hat Forster das geahnt und drängte deshalb auf die Diskussion im Stadtrat?

E-Mail an vera.mueller@rhein-zeitung.net

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