Albert Kahn baute riesige Hallen für die Rüstungsindustrie der USA und der Sowjetunion
Albert Kahn, späterer Chefarchitekt des Ford-Imperiums, wurde 1869 als Sohn eines jüdischen Rabbis in der Schustergasse 9 in Rhaunen geboren. Bereits 1880 wanderte Kahn mit seinen Eltern nach Detroit aus. 60 Jahre später war seine Firma, die Albert Kahn Associates, das führende Büro für Industriearchitektur in den USA mit mehr als 600 Angestellten.
Mit 15 Jahren bekam der jüdisch-deutsche Auswanderer einen unbezahlten Job in dem Architekturbüro Manson and Rice in Detroit. Dort bildete er sich autodidaktisch weiter, wurde von seinem Chef gefördert und erhielt ein Stipendium. Er reiste nach Italien, Frankreich, Belgien und Deutschland, um die Meisterwerke der klassischen Architektur zu studieren. 1985 gründete er seine eigene Firma. Kahns Büro begann zu expandieren. Es plante und baute gigantische Industriekomplexe für Packard, Chrysler, General Motors und Ford. Sorgfältig hatte Kahn in Rom am Pantheon die Technik des „Opus Caementitium“ studiert. Dieser römische Beton machte es möglich, einen großen Raum stützenlos zu überwölben. In Verbindung mit Stahlträgern konnte man so riesige Fabrikhallen ohne aufwendige Stützkonstruktionen bauen. Kahn perfektionierte dieses Verfahren. Er baute für die Rüstungsindustrie der USA und der Sowjetunion Schiffswerften, Panzerwerke und Bomberfabriken, die entscheidenden Anteil am Verlauf und Ausgang beider Weltkriege hatten. Zur Zeit des Autobooms sagte Kahn einmal: „Die Industriellen wollen immer, dass die Fabrik schon gestern fertig ist. Ich arbeite schnell, aber ich beeile mich nie.“ Albert Kahn starb 1942 in Detroit. Seine Firma ist immer noch das führende Büro für Industriearchitektur in den USA.