Idar-Oberstein

Redaktionsarbeit in Zeiten der Corona-Krise: Es droht Vereinsamung...

Von Stefan Conradt
Niemand dooh: Verwaiste NZ-Redaktion in Zeiten der Corona-Krise. Foto: Stefan Conradt​
Niemand dooh: Verwaiste NZ-Redaktion in Zeiten der Corona-Krise. Foto: Stefan Conradt​

Die gegenwärtige Krise sorgt auch in der Redaktion der Nahe-Zeitung für neue Arbeitsabläufe. Die meisten Kollegen arbeiten von zu Hause, in den Redaktionsräumen findet sich – in gebührendem Abstand – nur noch eine Notbesetzung. Nicht nur die Telefonleitungen glühen: Vorher eher belächelte moderne Kommunikationstechniken wie Videokonferenzen setzen sich langsam durch. Das viele Mailen und Whats-Appen macht das Arbeitsleben aber nicht gerade übersichtlicher.

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Der Redaktionskalender, bis vor zwei Wochen das überlebenswichtige Rückgrat unseres täglichen Handelns, spielt keine Rolle mehr: Es gibt einfach keine Termine mehr... Das führte schon dazu, dass der Redaktionsleiter einen der wenigen Termine der letzten Woche glatt verschwitzt hat und eilig vom Homeoffice in die Redaktion eilen musste. Freie Mitarbeiter haben keine Aufträge mehr, Fotografen machen in der Not zuhauf Corona-Feature-Fotos, die wir gar nicht alle veröffentlichen können: leere Innenstädte, leere Parkplätze, leere Verkaufsregale, einsame Wanderer in Zweiergrüppchen.

Das Thema Corona und wie wir alle – vor allem unsere Katastrophenschützer und Medizinfachleute – damit umgehen, sorgt immerhin für genügend Themen für die Redakteure und damit auch für viel Lesestoff – aber auf den hinteren Seiten geht uns langsam, aber sicher die Luft aus. Es passiert einfach nichts mehr: Kein Kulturleben, kein Vereinsleben, keine Sportergebnisse. Selbst die Polizei vermeldet in diesen Tagen kaum noch Zwischen- oder Unfälle (was ja positiv ist). Umso mehr freuen wir uns derzeit über die vielen Hilfsangebote in den Ortsgemeinden und Stadtteilen. Das ist toll, das gibt ein gutes Gefühl und lässt uns alle gemeinsam positiv in die Zukunft blicken. sc