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Reichenbach

Pfeifenpaten werden mit Gravur verewigt: Restaurierung der Reichenbacher Stumm-Orgel durch Spenden möglich

Von Gerhard Müller
Auf einem im Orgelraum der Borkirche aufgebauten Arbeitstisch graviert Orgelbauer Christian Lehr ganz sorgfältig die Namen der insgesamt 35 Patenauf die einzelnen Pfeifen.  Fotos: Gerhard Müller
Auf einem im Orgelraum der Borkirche aufgebauten Arbeitstisch graviert Orgelbauer Christian Lehr ganz sorgfältig die Namen der insgesamt 35 Patenauf die einzelnen Pfeifen. Fotos: Gerhard Müller Foto: Gerhard Müller

Was bei der großen Orgelrestaurierung in den Jahren 2016 und 2017 aus finanziellen Gründen nicht bewältigt werden konnte, wird nun nachgeholt: Die 157 Jahre alte Reichenbacher Stumm-Orgel erhält derzeit eine „Trompete 8 Fuß“ – so der Fachausdruck für das 54 Pfeifen aus Blei und Zink umfassende Register. Während die Tonerzeugung bei den schon vorhandenen Labialpfeifen (Lippenpfeifen) mit dem Prinzip der Blockflöte zu vergleichen ist, indem das Luftband durch einen schmalen Spalt gegen eine Kante geblasen wird, bringt bei den Lingualpfeifen (Zungenpfeifen) der Luftstrom eine Stimmzunge in Schwingung. Die Bauweise der Zungenpfeifen wurde gewählt, um den Klang von Blechblas- oder Rohrblattinstrumenten wie Trompeten, Posaunen, Klarinetten, Oboen oder Fanfaren besser nachzuahmen. Somit erklärt sich auch der Name Trompete für das neu eingesetzte Register.

Lesezeit: 3 Minuten
Bei den komplizierten Zungenpfeifen entsteht der Ton im unteren Teil der Pfeife (Stiefel), wo Zunge und Stimmvorrichtung untergebracht sind. Der obere Teil (Becher) ist ein Hohlkörper aus Metall, der für Resonanz und damit für Verstärkung und Färbung des Klanges sorgt. Die Zunge wird durch das mehrmals gebogene Ende eines stabilen ...