Idar-Oberstein. Unter dem Slogan „Rettet die Friedhofserweiterungsfläche“ formiert sich Widerstand bei Anliegern: Schon jetzt gebe es bei Starkregen Probleme mit dem Fassungsvermögen des Kanals vor allem im Bereich Obere Kirchstraße/Dorfstraße, sodass bereits häufiger Wassermassen über die Straße hinweg liefen und Keller bis in den Bereich Hofacker geflutet wurden: Dies sei erst dieser Tage zu beobachten gewesen.
Bei einer Erschließung des Gebietes oberhalb des Friedhofs werde hier weitere Versickerungsfläche für Regenwasser versiegelt, wodurch mehr Wasser oberflächlich abfließe, was mit einer Mehrbelastung des jetzt bereits überforderten Kanals einhergehe. Auch könne sich der Verlust der natürlichen Rückhaltefunktion in den hangabwärts angrenzenden Gärten und Häusern durch abfließendes Wasser oder gar Erdrutsche bemerkbar machen. Gleichzeitig werde es mehr Hausanschlüsse an den Kanal geben, was die Problematik noch weiter verstärke, heißt es in einem Flyer und auf einer eigens eingerichteten Facebook-Seite „Rettet die Friedhofserweiterungsfläche“. Ein weiteres Problem liege im Naturschutz begründet: „Dieses dicht bewachsene Gebiet mit inzwischen hohen Bäumen ist eben nicht mehr nur eine Wiese, sondern hat sich vielmehr zu einem kleinen Wald entwickelt. Es handelt sich um einen wichtigen und auch den letzten Rückzugsort zahlreicher Wildtiere hier im Pfarracker, außerdem ist es Brutstätte vieler Vögel. Durch die auch in Bodennähe dichte Bewachsung bietet es Schutz vor Hitze, speichert Feuchtigkeit und ist Kinderstube unserer Tiere. So setzt zum Beispiel eine Ricke in jedem Jahr ihre Kitze dort. Auch Füchse, Hasen, Lurche und sogar Feuersalamander wurden dort bereits beobachtet. Eine Rodung zerstört wertvollen Lebensraum und wird wohl auch die Wildschweinproblematik in unseren Gärten verstärken.“ Im Hinblick auf die starke holzwirtschaftliche Nutzung des Weierbacher Waldes sei der Erhalt solcher, wie oberhalb des Friedhofs befindlicher dicht bewachsener Flächen umso wichtiger. Die Größe des zu erwartenden Baulandes stehe in keiner Relation zur Reichweite der Zerstörung dieses Naturgebiets, zumal es in Weierbach noch zahlreiche Baulücken gebe, kritisieren die Anlieger. Dazu komme die Problematik der jetzt schon prekären Verkehrssituation im Bereich Obere Kirchstraße/Pfarracker. Gerade im verkehrsberuhigten Gebiet Pfarracker sei eine noch höhere Verkehrsbelastung „höchst fragwürdig“. vm