Das erstaunt dann doch: Die Stadtpolitiker zieren sich also mit einer klaren Aussage darüber, ob sie auch künftig den Einsatz eines Streetworkers in Birkenfeld befürworten oder ihn ebenso wie ihre Kollegen aus Baumholder für verzichtbar halten. Unabhängig von der Person der Stelleninhaberin bleibt doch festzuhalten: Klagen über Alkoholexzesse oder Vandalismus an Brennpunkten wie dem Grundschulhof oder dem Talweiherplatz sind aus Birkenfeld nach wie vor zu hören.
Aufsuchende Jugendsozialarbeit bleibt also wichtig, und dafür braucht es pädagogisch geschulte Menschen, die Brücken bauen können und einen Draht zu Jugendlichen finden können, die man gern als „auffällig“ bezeichnet. Nun sind diese aber in erster Linie im Stadtgebiet zu finden, wo naturgemäß auch der Schwerpunkt der Tätigkeit eines Streetworkers liegt. Insofern wäre es auch sinnvoll gewesen, wenn die Stadt als Erstes ein Signal gegeben hätte, ob sie die Weiterführung einer solchen Stelle überhaupt als notwendig erachtet. Das ist aber nicht geschehen. Der Stadtrat hat sich stattdessen einen schlanken Fuß gemacht und überlässt nun erst einmal den VG-Politikern, also zum Beispiel Mandatsträgern aus deutlich weniger von solchen Problemen betroffenen Orten wie Kronweiler oder Gimbweiler, am 11. Juni die Grundsatzentscheidung, an die er sich dann gegebenenfalls einfach anhängen kann. Mehr Bereitschaft, Verantwortung zu tragen als sie abzuwälzen, hätte dem Stadtrat in diesem Fall besser zu Gesicht gestanden.