Auch bei Friedensmissionen im Ausland ist seelsorgerische Betreuung wichtig
Vier tote UN-Soldaten, zehn Verletzte: Als der evangelische Militärbischof Sigurd Rink Ende November in Mali war, gerieten Soldaten der UNO-Friedensmission Minusma bei einer Patrouillenfahrt in einen Angriff. Es ist nicht das erste blutige Ende einer Erkundungsfahrt im Lauf der UNO-Mission, die 2013 begonnen hatte. Rink erzählte die Geschichte am Rand der Einführung von Militärpfarrer Dirk Brandt in der evangelischen Johanneskirche auf dem Rilchenberg – auch um darauf hinzuweisen, wie wichtig die seelsorgerische Betreuung der Soldaten in Kriegseinsätzen ist.
Und der Einsatz der UNO-Truppen in Mali gilt derzeit als die gefährlichste Blauhelm-Mission weltweit. Man weiß nie, ob auf der nächsten Patrouillenfahrt wieder Islamisten oder Kriminelle, die sich in ihren „Geschäften“ – Drogen- oder Waffenhandel – gestört fühlen, hinter einer Bodenwelle auftauchen. Das lässt die Anspannung vor solchen Patrouillenfahrten stark anwachsen. Natürlich gibt es auch die familiären Probleme der Soldaten, manchmal halten Lebenspartner zu Hause in Deutschland die Trennung nicht aus, eine Ehe zerbricht. In solchen Fällen zeigt sich, wie wertvoll das psychosoziale Netzwerk zur Betreuung der Soldaten in Mali ist: Eine Psychologin, eine Ärztin und der Militärpfarrer teilen sich die Aufgabe. Im Frühjahr und Sommer 2017 war der Idar-Obersteiner Militärpfarrer Andreas Bronder im Auftrag der katholischen Militärseelsorge im Camp Castor stationiert (die NZ berichtete). Bronder wurde von einem evangelischen Militärpfarrer abgelöst, den Bischof Rink Ende November besuchte. Der Mali-Einsatz ist eigentlich eine Stabilisierungsmission, die Blauhelme dürfen nicht an Kampfhandlungen teilnehmen. Aber wenn sie die organisierte Kriminalität stören, den Drogen- und Waffenhandel gefährden, dann werden die Soldaten zur Zielscheibe, sagt Rink. Der Weg, die Region zu stabilisieren, hat begonnen: Unicef baue Schulen, Brunnen werden bis in 300 Meter Tiefe gebohrt. Rink hatte bei seinem Besuch Ende November den ersten Brunnen eingeweiht. da