Aus den Reihen des Stadtrats kamen nach Ricardo Patings Vortrag zur aktualisierten Entwurfsplanung praktisch nur noch Detailfragen. Ausnahme war die Wortmeldung von Hans-Jürgen Noss, der vor allem einen Kritikpunkt hatte. In der Januarsitzung hatte der Rat das Fehlen einer öffentlichen Toilettenanlage bei der Neugestaltung des Talweiherplatzes moniert.
Gerade wegen dessen Funktion als Busbahnhof sollte ein solches Gebäude bei der Umsetzung des Projekts berücksichtigt werden. Diesen Arbeitsauftrag hatte das Freiburger Büro Faktorgruen befolgt und in die aktualisierte Planung die Errichtung einer Toilettenanlage in der Nähe der Bussteige aufgenommen. Über das gewählte Modell, das rund 100.000 Euro kosten soll, zeigte sich der SPD-Landtagsabgeordnete aber sehr verwundert. Denn es handelt es sich um eine behindertengerechte Anlage, in der sowohl Männer als auch Frauen dasselbe „stille Örtchen“ aufsuchen sollen. „Das würde ich als Schildbürgerstreich bezeichnen. Da sparen wir an der falschen Stelle“, bemängelte Noss.
Sowohl Patings als auch Stadtbürgermeister Miroslaw Kowalski wiesen aber darauf hin, dass seitens der Zuschussgeber öffentliche WCs auf Busbahnhöfen üblicherweise nicht als förderfähige Kostenpunkte angesehen werden. „Es war schon schwer genug, die nun vorgesehene Anlage durchzuboxen“, betonte Kowalski. Ein WC-Häuschen mit „stillen Örtchen“ für verschiedene Geschlechter würde vermutlich mindestens 150.000 Euro kosten, sagte Patings. Er bot aber an, dass man prüfen könne, ob die Zuschussgeber auch mit der Anschaffung eines solchen Modells einverstanden wären und Geld dazugeben würden. Darauf insistierte Noss aber nicht explizit, zumal Kowalski daran erinnerte, dass ein Universalmodell für beide Geschlechter, wie es auf dem Talweiherplatz geplant ist, vor einigen Jahren auch am Bahnhof in Neubrücke aufgestellt wurde. „Das funktioniert da ja auch und ist eine akzeptable Lösung“, so Kowalski. Er gehe – wie es in Neubrücke der Fall ist – auch nicht davon aus, dass das Häuschen auf dem Talweiherplatz in der Praxis allzu häufig frequentiert würde. ax