Idar-Oberstein

Neue Förderschule in Idar-Oberstein: Sozial-emotionale Entwicklung ist Schwerpunkt

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Der Schwerpunkt der neuen Zweigstelle der Bodelschwingh-Schule in Idar-Oberstein liegt auf der sozial-emotionalen Entwicklung. Was noch fehlt ist eine qualifizierte Lehrkraft. Foto: Joschka Link/Stiftung Kreuznacher Diakonie

Schüler, die besondere Förderung benötigen, müssen im Kreis Birkenfeld lange Fahrtwege auf sich nehmen oder verbleiben in ihren Regelklassen. Eine Situation, die für alle Seiten nicht optimal ist. Das soll sich nun ändern.

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Die neue Förderschule mit dem Schwerpunkt „sozial-emotionale Entwicklung“ (SE-Schule) ist startklar. Zum Schuljahr 2024/25 will die Stiftung Kreuznacher Diakone eine Zweigschule der Bodelschwingh-Schule in Idar-Oberstein einrichten.

Förderschulbildungsgang in Idar-Oberstein

SE-Förderschulen sind stark nachgefragt, gleichzeitig aber nicht weit verbreitet in Rheinland-Pfalz. „Kinder aus belasteten Familiensystemen haben oft ein großes Päckchen zu tragen. Häufig leiden sie an persönlichen und zwischenmenschlichen Problemen. Das macht es ihnen zusätzlich schwer, in einem regulären Klassenverband zu lernen“, sagt Manuel Lothschütz, Rektor der Bodelschwingh-Schule und zuständig für den Aufbau der Zweigschule.

Betroffene Schüler aus dem Kreis Birkenfeld nehmen zurzeit entweder eine lange Anfahrt in Kauf oder bleiben in ihren Regelklassen, worunter häufig sie selbst und meist auch der Klassenverband leidet. Um diesem Missstand zu begegnen, ist der Landkreis aktiv geworden und möchte den Förderschulbildungsgang in Idar-Oberstein gemeinsam mit der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe der Stiftung Kreuznacher Diakonie etablieren.

Intensive pädagogische Begleitung

Die Schule bietet sowohl den Grundschulbildungsgang als auch die Abschlüsse der besonderen Berufsreife nach der 9. Klasse, speziell für Schüler, die den Bildungsgang Lernen verfolgen, oder der Berufsreife nach der 9. Klasse, den früheren Hauptschulabschluss.

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Bei Manuel Lothschütz, Rektor der Bodelschwingh-Schule in Meisenheim, laufen die Fäden für die Planung des Förderschulzweiges „Sozial-emotionale Entwicklung“ zusammen.
Foto: Susanne Hilbertz/Stiftung Kreuznacher Diakonie/frei Diakonie

Zudem werden in SE-Förderschulen Kinder und ihre Eltern intensiv pädagogisch begleitet. Diese Maßnahmen helfen, die Familien und ihr Umfeld zu Hause zu stabilisieren. Als Kooperationspartner wird die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Niederwörresbach unterstützen.

Studierte Förderlehrkraft gesucht

Die Vorbereitungen für die Eröffnung der Zweigschule laufen auf Hochtouren. Fachkräfte, Erzieher, Heilpädagogen und Ergotherapeuten werden zur Verfügung stehen. Was noch fehlt, ist eine studierte Förderlehrkraft, die bereits ihr Referendariat absolviert hat. Die Schule muss als Neugründung zunächst regelkonform durch eine zweijährige Erprobungsphase, in der es keine Möglichkeit gibt, Planstellen zu schaffen. Deshalb ist es schwierig, eine passende Lehrkraft zu gewinnen. Wer Interesse an der Leitungsstelle zum Schulaufbau hat, kann sich bei Manuel Lothschütz unter der Telefonnummer: 06753/10-298 melden.

Die neue Förderschule steht auch im Mittelpunkt der diesjährigen Weihnachtsspendenaktion der Stiftung Kreuznacher Diakonie, speziell für den Freizeitbereich der Schule. Spiele und Sportgeräte, die Kooperation und Teamwork fördern, stehen ganz oben auf der Wunschliste.

Weitere Infos – auch zu Spendemöglichkeiten: www.kreuznacherdiakonie.de/schulemachen