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Kreis Birkenfeld

Nationalpark: Wildunfälle sind an der Tagesordnung – Förster fordert Tempolimit

Von Stefan Conradt
l-kr-aufmacher-BZ-2021-03-10 14:35:18.187 Foto: Konrad Funk

Ein dumpfer Knall, Glas und Plastik zerbersten, Blech verbiegt sich, Knochen splittern. Im Gegenlicht von Autoscheinwerfern poltert eine gekrümmte Wildtiergestalt über die Böschungskante und verschwindet im Dunkel des Waldes. Wildunfall. Ein nicht seltener Vorfall jetzt im Frühling, wenn sich die Wildtiere wieder zu regen beginnen. Das Nationalparkamt bittet daher alle Autofahrer – nicht nur im Schutzgebiet –, vor allem in Waldgebieten vorsichtig zu fahren. Die Dämmerung und die Nacht sind besonders prädestiniert für Wildunfälle.

Lesezeit: 2 Minuten
„Wildtiere, insbesondere Reh, Wildschwein und Hirsch, bewegen sich nicht einfach kreuz und quer im Wald, sie benutzen sogenannte Wechsel“, erläutert Konrad Funk vom Nationalparkamt. Die Wildwechsel führen von den Einständen (in der Waidmannssprache: Dickungen), in denen das Wild meist den Tag verbringt, zu den Futterplätzen. „Dies können im Frühjahr die ...
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Wie verhält man sich nach einem Wildunfall?

Nach Wildunfällen ist unverzüglich die Polizei zu verständigen. Im Gebiet des Nationalparks Hunsrück- Hochwald sind das die Polizeiinspektionen Birkenfeld (Tel. 06782/ 9910), Hermeskeil (Tel. 06503/915 10) und Nonnweiler (Tel. 06873/919 00).

Das ist wichtig. nicht nur wegen der Versicherungsgrundlage für eine Kostenerstattung. Die Polizei hat eine Übersicht über die zuständigen Revierpächter und informiert diese und das Nationalparkamt. Konrad Funk rät: „Schildern Sie möglichst genau, was sich wo und wie ereignet hat: Straße, Uhrzeit, Ortschaften, Fahrtrichtung, markante Punkte, Markierungen, Wildart, Fluchtrichtung des Wildes und alles, was helfen kann, rasch den Ort auch bei Dunkelheit zu finden.“

Deutsche Straßen haben Kilometrierungspunkte, sogenannte „Kilometersteine“, das sind weiße dreieckige Plastikköpfe auf Pfosten, die aus dem Fahrzeug heraus gut eingesehen werden können. Auf diesen befindet sich die Straßenbezeichnung (zum Beispiel B 269 oder L 165) und der Kilometerstand mit Kommastelle. Ein Pfeil zeigt stets in Richtung der aufsteigenden Stationierung. „Wer diese – auch in der Nacht, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen – ausfindig machen kann, der hilft optimal bei der Auffindung der Unfallstelle. Geben Sie bitte Ihre Telefonnummer durch, falls Rückfragen bestehen.

Ein Hundeführer mit ausgebildetem Hund wird sich alsbald auf den Weg machen, um die leidende Kreatur zu erlösen.“ Wildtiere zu einem Tierarzt bringen zu wollen, sei illusorisch, sagt der Nationalparkförster: „Sie würden alleine schon den Stress mit uns Menschen nicht überleben. Es sind Wildtiere.“

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