Idar-Oberstein

Messe Idar-Oberstein: Zweite Impfstraße ist problemlos angelaufen

Pharmazeutisch-technische Assistentinnen dürfen die Spritzen mit AstraZeneca selbstständig aufziehen. Beim Biontech-Impfstoff muss auch noch ein Apotheker dabei sein. Foto: Kreisverwaltung
Pharmazeutisch-technische Assistentinnen dürfen die Spritzen mit AstraZeneca selbstständig aufziehen. Beim Biontech-Impfstoff muss auch noch ein Apotheker dabei sein. Foto: Kreisverwaltung

Das Team des Impfzentrums Idar-Oberstein hat am Donnerstag und Freitag die bislang härteste Belastungsprobe souverän gemeistert: Die zweite Impfstraße ist in Betrieb genommen worden, jeweils rund 400 Personen wurde an beiden Tagen eine Astrazeneca-Impfdosis verabreichte. „Fast alles lief glatt“, resümiert Leiterin Sina Leyendecker, die mit „fast“ vor allem die kaputte Ausgangstür in der Messe Idar-Oberstein meinte – in Verbindung mit dem zeitweilig heftigen Regen und Sturm ein Ärgernis. Deshalb war es im Impfzentrum am Freitag kälter als gewohnt.

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Zum Glück waren es überwiegend Angehörige der jüngeren Generation, die zum „Piks“ gebeten wurden. Schlangen am Eingang, wo der Sicherheitsdienst die Fiebertemperatur kontrolliert, bildeten sich trotz der Rekordzahl an Anmeldungen am Donnerstag überhaupt nicht, am Freitag gelegentlich. „Fünf Minuten vorher da zu sein, reicht völlig“, betont Leyendecker und versichert, dass jeder geimpft wird, der an diesem Tag einen Termin hat – „auch wenn sich jemand mal verspätet“. Wer zu früh kommt, kann die Zeit im Foyer der Messe überbrücken.

Dass Astrazeneca nicht nur beim Lagern weniger Aufwand erfordert als Biotech, erleichtert die Abläufe. Dies betrifft auch die personelle Ausstattung: Pharmazeutisch- und medizinisch-technische Assistenten ziehen die Spritzen auf, ein Apotheker wird nicht benötigt.

Günstig entwickelt hat sich auch die Akzeptanz für Astrazeneca: „Bis auf ganz wenige Spezialfälle, in denen der Wunsch nach Biontech tatsächlich berechtigt war, haben alle das zugeteilte Serum dankbar angenommen“, berichtet die Leiterin: „Eine Auswahlmöglichkeit besteht nicht. Bei der Terminvergabe entscheidet sich schon, wer welchen Impfstoff erhält.“

„Hier vor Ort läuft es bestens“, bestätigt Eckhard Theobald, einer der diensthabenden Ärzte. Während die Beratung bei den Senioren im Schnitt drei Minuten dauere, bis Vorerkrankungen und Medikamente erfasst und alle Unterschriften geleistet sind, „sind die Jüngeren schon nach einer Minute durch“. Auch bei den aktuell zu impfenden Gruppen – medizinisches Fachpersonal, Lehrer und Erziehern – hätten sich die meisten bereits eingehend mit der Materie befasst und kaum noch Fragen. Am meisten ärgert den 67-Jährigen in der Pandemie, „dass wir Deutsche immer mehr zu einem Volk von Querdenkern, Querulanten und Nörglern geworden sind“.

Für nächste Woche hat das Landesamt angekündigt, mehr Impfstoff liefern zu können, sodass das Impfzentrum am Samstag, 20. März, öffnen wird und dann mit Moderna auch den dritten verfügbaren Impfstoff erstmals einsetzt. red