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Kreis Birkenfeld

Martin Luther, Corona und der Schwarze Tod: Der Umgang mit Pandemien im Zeitalter der Reformation – ein Rückblick

Von Erik Zimmermann
Das 1847 entstandene Bild „Luther bei den Pestkranken“ stammt von Gustav König. Luther erlebte mehrmals die Pest in Wittenberg und nahm regelmäßig Kranke auf. Die Seuche verstand er vor allem als Geduldsprobe für den Glauben. Dabei hielt er sich aber auch an die medizinischen Empfehlungen seiner Zeit – manche sind erstaunlich aktuell. Foto:  picture alliance
Das 1847 entstandene Bild „Luther bei den Pestkranken“ stammt von Gustav König. Luther erlebte mehrmals die Pest in Wittenberg und nahm regelmäßig Kranke auf. Die Seuche verstand er vor allem als Geduldsprobe für den Glauben. Dabei hielt er sich aber auch an die medizinischen Empfehlungen seiner Zeit – manche sind erstaunlich aktuell. Foto: picture alliance

Deutschland befindet sich im Teil-Lockdown. Die hohe Zahl von Corona-Fällen führt erneut zu Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Corona-Pandemie stand auch am vergangen Samstag bei vielen Gottesdiensten zum Reformationstag im Mittelpunkt: Am 31. Oktober 1517, vor exakt 503 Jahren, veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablass. Damit begann die Reformation der Kirche. Zu den Folgen gehörte auch ein neuer Umgang mit Krankheiten und Seuchen. Spannend ist es heute nachzulesen, welche Maßnahmen Luther gegen die Pest empfahl. Wie wurden sie damals im Birkenfelder Land umgesetzt?

Lesezeit: 4 Minuten
Die Pest war im Spätmittelalter zu einer permanenten Bedrohung der Menschen in Europa geworden. Seit 1490 verging kaum ein Jahrzehnt, in dem nicht mindestens ein Pestausbruch zu verzeichnen war. Allein in Luthers Wittenberger Zeit wurde die Stadt fünfmal von der Pest heimgesucht: 1516, 1527, 1535, 1538 und 1539. Für das ...