Schulbesuch im Fürstentum Birkenfeld erreichte europäischen Spitzenwert
Über „Die Fürstentümer Birkenfeld und Lichtenberg in Rheinland-Pfalz und dem Saarland in der Zeit des Vormärz“ referierte Hans Peter Brandt im Anschluss an die Versammlung und kündigte einen analytischen Vergleich an, den er allerdings nur in Ansätzen lieferte. Eine Fülle von Details und Zitaten präsentierte der 76-Jährige und stellte zahlreiche Persönlichkeiten in Wort und Bild vor. Dem Herzog von Sachsen-Coburg gelang es, seine nach dem Wiener Kongress entstandene Exklave mit dem Hauptort St.
Wendel von 20.000 auf 25.000 Einwohner zu erweitern. Aus dem heutigen Kreis Birkenfeld erhielt er die Verbandsgemeinde Baumholder samt Truppenübungsplatz, Hammerstein, den Osten Idar-Obersteins (ohne Georg-Weierbach) und das Reidenbachtal. Mit 20.000 Seelen hatte sich Oldenburg zu begnügen. Sachsen-Coburg beutete den Landstrich gnadenlos aus. Als 1832 das Hambacher Fest stattfand, entlud sich auch im Fürstentum Lichtenberg der Unmut der Bevölkerung in einem Aufstand. Zwei Jahre später verkaufte der Regent seinen Besitz an Preußen. Rund um Birkenfeld, Oberstein und Idar blieb es hingegen ruhig. In höchsten Tönen lobte Brandt das oldenburgische Kataster- und Bildungswesen: Mit einem Schulbesuch von 99 Prozent rangierte Birkenfeld mit Wien an der Spitze in Europa. ks