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Kreis Birkenfeld

Landrat: Zu viele halten sich nicht an die Corona-Vorgaben – Allgemeinverfügung wird verlängert

Von Stefan Conradt
Schnelltests sollen derzeit mehr Sicherheit geben, sie sorgen aber auch für Mehrarbeit im Gesundheitsamt. Foto: dpa
Schnelltests sollen derzeit mehr Sicherheit geben, sie sorgen aber auch für Mehrarbeit im Gesundheitsamt. Foto: dpa

Mehr als 60 Neuinfektionen vermeldete der Landkreis Birkenfeld allein am Wochenende – so viele wie noch nie ohne einen konkreten Ausbruch etwa in einem Seniorenheim oder einem Kindergarten. Das seien Nachwirkungen von Ostern, ist sich Landrat Matthias Schneider sicher: „Es gab zu viele private Feiern, das kristallisiert sich immer mehr heraus. Viele Leute halten sich nicht an die Vorgaben.“ Und auch darüber ist er sich sicher: „Es wird noch mehr werden ...“

Lesezeit: 4 Minuten
Die Ursache für die rapide Steigerung ist nach Angaben der Kreisverwaltung zum einen die deutlich aggressivere britische Virusvariante, die sich mittlerweile auch in der Region zu etwa 90 Prozent ausgebreitet hat, wie das Gesundheitsamt berichtet. Aber auch der „Unvernunft der Leute“, wie es der Landrat ausdrückt, komme eine Mitschuld an ...
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KOMMENTAR: Gerade jetzt ist Disziplin gefragt

Ich kann es nicht mehr hören (oder besser lesen, vor allem bei Facebook): Wir alle werden seit einem Jahr von unfähigen Politikern eingesperrt, geknechtet in einer „Corona-Diktatur“. Dabei ist das Gegenteil der Fall: In Deutschland gelten und galten durchgehend deutlich weniger harsche Auflagen als in vielen Nachbarländern – Freunde in Frankreich, Italien und Spanien können da was erzählen bis hin zu Straßensperren und mit Maschinenpistolen bewaffneten Polizisten.

Während wir – zumindest tagsüber – einkaufen und spazieren gehen konnten und können, wurden viele europäische Nachbarn tatsächlich in den eigenen vier Wänden eingepfercht, die sie nur mit Attesten verlassen durften. Auch in Großbritannien haben nach anfänglichen groben Fehlern umfangreiche Eingriffe in die Freiheitsrechte stattgefunden und finden immer noch statt. Vor allem dort zeigt es sich, dass sich diese stringente Vorgehensweise in Kombination mit einer cleveren Impfstrategie lohnt. In Deutschland vermisst man derzeit leider beides. Und nun bröckelt es auch noch an der bislang wichtigsten Front bei der Pandemiebekämpfung: beim Mitziehen der großen Mehrheit der Gesellschaft. Ausgerechnet in einer Phase, in der es bei einer deutlichen aggressiveren Virusmutante darauf ankäme, Disziplin zu zeigen, geht den Deutschen offenbar die Luft aus.

Es ist nachvollziehbar, dass man nach mehr als zwölf Monaten Auf- und Ab-Lockdown Sehnsucht nach einem „Danach“, auf ein Leben in Normalität hat. Aber gerade jetzt heißt es: durchhalten. Und hoffen, dass der Spuk im Sommer, spätestens im Herbst eingedämmt ist – wenn wir denn endlich mal beim Impfen in die Pötte kommen.

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