Kreis Birkenfeld

Konjunkturklimaindex der IHK: Die Stimmung in den Betrieben im Kreis Birkenfeld ist schlecht

Die wirtschaftliche Situation im Kreis Birkenfeld hat sich verschlechtert. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz hervor.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Der IHK-Konjunkturklimaindex, der als Stimmungswert sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen der regionalen Wirtschaft abbildet, gibt erneut deutlich nach und fällt auf 60 Indexpunkte. Im Vergleich zur Vorumfrage im Frühsommer gibt der Index damit um 19 Punkte nach und liegt damit unter dem Stimmungswert des IHK-Bezirks Koblenz (72 Punkte). Unter einem Wert von 100 Punkten liegt der Indikator im Bereich der negativen Gesamtstimmung. Ursächlich hierfür sind die pessimistischen Geschäftserwartungen, nach denen 64 Prozent der Unternehmen im Landkreis in den kommenden Monaten schlechtere Geschäfte erwarten und demgegenüber nur 3 Prozent bessere und 33 Prozent gleichbleibende Umsätze und Erlöse erwarten.

„Der pessimistische Ausblick ist düster und drückt den Index auf einen Tiefpunkt, auch wenn die aktuelle Geschäftslage noch von 67 Prozent der befragten Unternehmen im Kreis Birkenfeld als gut oder befriedigend bezeichnet wird“, sagt die neue Regionalgeschäftsführerin Christina Schwardt. „Im hochwertigen Schmuck- und Edelsteinbereich laufen die Geschäfte noch verhältnismäßig gut“, ergänzt Schwardt.

Die größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung sind nach Einschätzung der IHK die Energie- und Rohstoffpreise, die Auswirkungen des russischen Krieges in der Ukraine, der schwache Inlandsabsatz und weiterhin der Fachkräftemangel. „Die Unternehmen schleppen sich von einer Krise zu nächsten“, beschreibt IHK-Vizepräsident Hans-Jörg Platz (Birkenfeld) die schwierige Lage der Betriebe. „Die Strom- und Gaspreisbremse ist ein wichtiger Schritt der Politik und bietet eine realistische Perspektive für die Unternehmen. Dennoch brauchen wir schnelle und unbürokratische Hilfsmaßnahmen für besonders betroffene Unternehmen, wie zum Beispiel Härtefallfonds. Es ist auch klar, dass es ohne gemeinsame Kraftanstrengungen beim Energiesparen nicht gehen wird“, ist Platz überzeugt.

Trotz der düsteren Stimmung bleibt der regionale Arbeitsmarkt laut dem aktuellen Bericht der Agentur für Arbeit relativ stabil, und die Unternehmen versuchen, ihre Beschäftigten zu halten. Arbeitskräfte werden im BIR-Landkreis insbesondere in den Bereichen Lebensmittel- und Gastgewerbe, Logistik sowie in den Gesundheitsberufen gesucht. Auch der Bedarf an Azubis ist weiterhin groß. Einen leichten Rückgang der Stellen gab es im fertigungstechnischen Bereich und im Handel.

Auf die Frage, wie die Rahmenbedingungen verändert werden sollten, um Unternehmen bei der Fachkräftesicherung zu unterstützen, nannten die befragten Betriebe im Nationalparklandkreis an erster Stelle den Abbau von Bürokratie für Unternehmen (68 Prozent), die Attraktivitätssteigerung der Region für die Beschäftigten (52 Prozent) sowie die Stärkung der beruflichen Bildung (47 Prozent). Die IHK-Konjunkturumfrage für den Kreis Birkenfeld stützt sich auf die Antworten von 33 Betrieben mit rund 3000 Beschäftigten und wurde im Zeitraum vom 27. September bis zum 18. Oktober durchgeführt. red