Die Eltern nicht alleinlassen
Das ist kein gutes Signal aus Mainz: Wenn es in einer Kita nur einen einzelnen Corona-positiv-Fall gibt, müssen sich die Eltern der Kontaktkinder (oder zum Beispiel auch betroffene Betreuer/innen) in Eigenregie um einen Abstrich bemühen und dürfen die Einrichtung so lange nicht betreten, bis ein negatives Testergebnis vorliegt. Wer den Test bezahlt, ist ebenso unklar wie die Frage der Lohnfortzahlung.
Erst wenn ein zweiter Fall hinzukommt, greifen wieder die alten Mechanismen. Da fragt man sich: Warum? Diese Vorgehensweise führt nur dazu, dass die ohnehin mit großer Wahrscheinlichkeit hohe Dunkelziffer an unerkannten Infektionen noch weiter ansteigt, weil Eltern Angst vor Quarantäneanordnungen und hohen Kosten für den PCR-Test haben. Sie sind in dieser Situation ja ohnehin schon unter Druck, weil sie eine Betreuung für ihr Kind organisieren müssen, das die Kita nicht mehr betreten darf. Dann kommen Opa und Opa oder Nachbarn und Bekannte ins Spiel – und damit steigt das Risiko, dass die Infektion weitergetragen wird, völlig unnötig. Denn auch Geimpfte sind nicht zu 100 Prozent vor der Delta-Variante des Coronavirus geschützt, wie die derzeitige Lage zeigt.