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Fischbach

Kein hauptamtlicher Beigeordneter in der VG Herrstein-Rhaunen: CDU ist stinksauer

Von Kurt Knaudt

In der neuen Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen wird es anders als noch im Januar beschlossen keinen hauptamtlichen, sondern stattdessen „bis zu drei“ ehrenamtliche Beigeordnete geben. Das entschied der VG-Rat am Donnerstagabend in der Gemeindehalle Fischbach bei sieben Gegenstimmen und einer Enthaltung aus der elfköpfigen CDU-Fraktion, die aus ihrer Verärgerung keinen Hehl machte.

Lesezeit: 3 Minuten
Bürgermeister Uwe Weber (SPD) selbst hatte die entsprechende Änderung der Hauptsatzung beantragt und damit den Weg für die von den fünf kleinen Fraktionen von FDP, Bündnis Die Grünen, Pro Hunsrück, LUB und Pro Region von Anfang an geforderte Variante frei gemacht. Wegen der massiven wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise habe bei ...
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Noch nicht komplett

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Schulleiter sind besorgt

Die bisherigen Schritte bei der Öffnung der Grundschulen und der IGS haben nach Aussage des Bürgermeisters „weitestgehend gut funktioniert“. Wenn allerdings die Erst- und Zweitklässler dazu kommen, könnte es schwierig werden, fasste er die Einschätzung der Schulleiter zusammen.

Rudi Röper: Wiederwahl

Rudi Röper bleibt Schiedsmann der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen. Der VG-Rat wählte den Hottenbacher, der das Amt bereits seit 37 Jahren ausübt, ebenso wie seine neue Stellvertreterin Margot Klaar einstimmig.

Immer erreichbar

Ein dickes Lob gab's von Susanne Müller für Klaus Görg und Martin Hey, die Büroleiter der VG-Verwaltung. Die Bürgermeisterin von Schauren betonte im Namen ihrer Amtskollegen, dass beide in der Corona-Krise jederzeit erreichbar waren und für einen reibungslosen Informationsfluss sorgten.

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Umzug wegen Corona: Weil der Sitzungssaal der Verbandsgemeinde zu klein ist, tagte der VG-Rat in der deutlich größeren Gemeindehalle in Fischbach. Sie reichte wegen der notwendigen Einschränkungen gerade so. kuk

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Die Fronten waren verhärtet, die Situation verfahren: Der Vorstoß von Bürgermeister Uwe Weber ist da ein wahrer und mutiger Befreiungsschlag, mit dem sich aber längst nicht alles in Wohlgefallen auflöst. Während die kleinen Fraktionen es sich verkniffen, im VG-Rat ihren Triumph auszukosten, und die SPD am liebsten gleich wieder zur Tagesordnung übergehen will, sitzt der Stachel bei der CDU offenbar tief. Sie schäumt geradezu vor Wut darüber, dass die von ihr früh propagierte Lösung mit ihrem Mann jetzt nicht zustande kommt. Ihre Redner schossen allerdings mit ihren emotionalen Beiträgen im VG-Rat übers Ziel hinaus – und wirkten dadurch wie schlechte Verlierer.

Es gab und gibt gute Argumente für die befristete interne Lösung. Sie wäre jedenfalls besser und billiger als eine große hauptamtliche Variante gewesen, die nach dem Nein der kleinen Fraktionen zu dem Verzicht auf eine Ausschreibung drohte – verhärtete Fronten eben. Der Vorstoß des Bürgermeisters in Corona-Zeiten ist der Königsweg aus diesem Dilemma. Wobei der Zoff und Zank – vor allem zwischen CDU und den kleinen Fraktionen – damit aber nicht automatisch verschwinden.

Die Beigeordnetenfrage war sehr kontrovers diskutiert worden. Dabei wurde mit harten Bandagen gekämpft. Das hat vor allem bei den Christdemokraten Wunden hinterlassen, die nicht so schnell verheilen werden und bei zukünftigen Konflikten schnell wieder aufbrechen könnten. Es droht die Gefahr, dass ein derart vergiftetes Klima die zukünftige Sacharbeit erschwert.

Ausbaden muss die jetzt beschlossene Lösung aber nicht die CDU, sondern vor allem der Bürgermeister selbst, weil er nicht die erhoffte Entlastung bekommt und dadurch (zu) viel an ihm hängen bleibt. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass das ehrenamtliche Modell – wie die CDU unkt – wirklich dazu führt, dass Projekte spürbar schlechter und langsamer erledigt werden.

E-Mail an kurt.knaudt@

rhein-zeitung.net

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