I m Sitzungssaal des Stadthauses konnte man die Mitgliederversammlung eines Vereins erleben, die wie dessen Abgesang anmutete: kein Schwung, keine neuen Ideen, nicht einmal kritische Fragen, lediglich die Verwaltung eines in den vergangenen Jahren bereits erheblich reduzierten Ist-Zustandes. Die Gründe für eine solche Lethargie sind vielfältig. Zum einen wurde für den früheren Geschäftsführer Christian Friedel kein adäquater Ersatz geschaffen. Die hier praktizierte „Lösung“, seine Arbeit einfach einem anderem Mitarbeiter der Stadtverwaltung mit auf den Schreibtisch zu packen, war voraussehbar zum Scheitern verurteilt. Zum anderen hat es in den vergangenen Jahren ein schon fast undurchschaubares Nebeneinander von Vereinen und Aktivitäten gegeben, die alle die Stadt voranbringen sollten, dass so manch einer dabei vermutlich nicht nur den Überblick, sondern auch die Motivation verloren hat: Lethargie statt Synergie. IG Idar-Oberstein, Stadtmarketing-Verein, „Gemeinsam für Idar-Oberstein“ – alle Gruppen wollten dasselbe, zum Teil sogar mit weitgehend identischen Mitgliedern. Da ist man bisweilen sicherlich über die eigene Beine gestolpert. Jetzt sind Überlegungen gefragt, wie man den verlorenen Schwung wieder zurückgewinnen kann.