Idar-Oberstein

Interessenten gibt es bereits: Frühere C&A-Filiale in Idar-Oberstein soll Ärztehaus werden

Von Vera Müller
Seit 1999 steht das C&A-Gebäude leer. Nun soll auf 2000 Quadratmetern ein Ärztehaus entstehen, plant Investor Dag Stein-Herzberger.  Foto: Hosser (Archiv)
Seit 1999 steht das C&A-Gebäude leer. Nun soll auf 2000 Quadratmetern ein Ärztehaus entstehen, plant Investor Dag Stein-Herzberger. Foto: Hosser (Archiv)

Dass die Diskussion über mögliche Hotel-Pläne für den Bereich an der Marktschule in Idar vom städtischen Bauausschuss erst einmal auf Eis gelegt wurden (die NZ berichtete), kann der Investor, der Kirner Dag Stein-Herzberger, nicht nachvollziehen.

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Aus seiner Sicht hätte man durchaus über das mögliche Vorhaben diskutieren und dabei bestehende Vorbehalte direkt ausräumen können. Stein-Herzberger lobt die sehr gute Zusammenarbeit mit OB Frank Frühauf und der Verwaltung ausdrücklich – und will sich auch nicht ausbremsen lassen.

Lang ist die Liste seiner Ideen und Pläne – auch fernab eines B&B-Hotels in Idar und einer weiteren, zukunftsweisenden Belegung der Marktschule selbst. Konkret ist bereits das Vorhaben, das ehemalige C&A-Gebäude gegenüber dem Obersteiner Bahnhof gegenüber wieder mit Leben zu füllen. Seit September 1999 steht das Gebäude, das etwa 2000 Quadratmeter umfasst, leer. Im Laufe der Jahre gab es immer mal wieder Ansätze, die sich aber zerschlugen. Nun soll dort, wo einst Mode eine Rolle spielte, eine Art Ärztehaus oder medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) entstehen. Das Ganze befinde sich in der Projektierung, sagt Stein-Herzberger.

Ein medizinisches Versorgungszentrum ist eine Ärztegemeinschaft, die aus Haus- oder Fachärzten besteht. MVZ sind zum Beispiel als Gesellschaft bürgerlichen Rechts, GmbH oder eben Genossenschaft organisiert, aber auch Kommunen können solche MVZ gründen. Interessenten gebe es bereits, weitere dürfen sich gern melden. Der Bedarf sei vorhanden, man wolle das Angebot dort möglichst breit fächern, auch eine Apotheke könnte integriert werden.

Für ihn als Investor spiele natürlich der spezifische Bedarf der Ärzte in der Gestaltung eine Rolle, darauf richte er die Planungen aus. Bis Mitte des Jahres 2023 soll das Projekt umgesetzt sein, vielleicht auch ein wenig früher. Parkmöglichkeiten seien im Parkhaus gegeben, die Nähe zum Bahnhof sei ebenfalls klar von Vorteil für potenzielle Patienten.

Oberbürgermeister Frank Frühauf nimmt die Pläne positiv auf: „Ich bin für alles dankbar, was Idar-Oberstein weiterbringt und auch auf die Zukunft ausgerichtet ist. Das gilt natürlich auch für die medizinische Versorgung.“ Der Standort sei optimal, und das Haus stehe nun lange genug leer. Die Stadt habe aktuell die Chance, eine Infrastruktur zu schaffen, die Idar-Oberstein als Mittelzentrum wieder stark mache, was auch Investoren motiviere. Zu dieser Infrastruktur gehöre neben anderen Faktoren auch, die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum in den Fokus zu rücken.

Von unserer Redakteurin Vera Müller