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Idar-Oberstein

Göttschied: 31-Jähriger ersticht Mutter und Nachbarn

In der Nacht zum 7. Juni ersticht in Göttschied ein 31-Jähriger im Wahn zunächst seine Mutter und anschließend einen Nachbarn, der um 1.38 Uhr noch die Polizei alarmierte. Bei der Vernehmung gesteht der Mann, die im Flur des Mietshauses verblutete 59-Jährige und das gleichaltrige Opfer in der Parterrewohnung getötet zu haben.

Der Untersuchungsrichter ordnet die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Beim Prozess am Landgericht attestiert der forensische Psychiater, der den Angeklagten gut zwei Wochen nach der Tat untersucht, eine psychische Erkrankung. Seit der Jugendzeit habe sich bei dem Sohn, der das Gymnasium abbrach und nächtelang am Computer spielte, eine Form der Schizophrenie manifestiert. Der Vater ist zum Tatzeitpunkt nicht daheim. Obendrein ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die vier Polizisten, die zuerst vor Ort sind, wegen des Vorwurfs unterlassener Hilfeleistung. Einen am Klinikum Idar-Oberstein tätigen Chefarzt, der sich um Verletzte kümmern will, lassen die Beamten nicht rein. Sie argumentieren, in der konfusen Situation keine weiteren Menschen gefährden zu wollen.