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Kreis Birkenfeld

Geheimnisvoll: Menhire des Hunsrücks liefern wertvolle Infos

Von Uwe Anhäuser

Die landläufig oft Hinkelsteine genannten Menhire des Hunsrücks ragen meist sehr einsam und ohne ersichtlichen Zusammenhang mit archäologischen Fundstätten empor. Die Errichtung dieser vorgeschichtlichen Monumente sollte an wichtige Ereignisse und Personen erinnern, an die sich aber heute längst niemand mehr erinnern kann. Sehr fraglich ist eine manchmal vermutete Eigenschaft als sogenannte Kalendersteine, durch deren jahreszeitlich veränderten Schattenwurf die Zeitpunkte von Aussaat und Ernte bestimmt werden konnten. Im Lauf der Jahrtausende und vielen Jahrhunderte seit der Jungsteinzeit nahm die Bedeutung der Menhire als Grabmale zu. Allerdings blieb unklar, ob die von Menschenhand aufgerichteten Steinsäulen vorwiegend zur Kennzeichnung von Bestattungsplätzen dienten oder ihnen die Aufgabe eines mythischen Ersatzleibs und Seelensitzes zugedacht war, wie er zum Beispiel in der altägyptischen Religion eine magische Rolle spielte. Darauf scheint immerhin das Niederlegen oder Vergraben von Opfergaben am Fuß solch heiliger Steine hinzudeuten.

Lesezeit: 4 Minuten
Beim Übergang zur Bronzezeit wandelten sich die seit den ältesten Zeiten der Menschheitsgeschichte gewachsenen Glaubensvorstellungen über die Mysterien von Geburt, Leben, Tod und Jenseits. Neue Betrachtungsweisen im Zusammenhang mit den landwirtschaftlichen Erfahrungen über die Kultivierung von Nutzpflanzen und die Viehzucht sowie insbesondere auch die Verehrung von Naturgottheiten wirkten sich auf ...