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VG Birkenfeld

Gegenwind aus Niederhambach: Gezerre um drei Birkenfelder Räder geht weiter

Von Axel Munsteiner
Gezerre um drei Räder geht weiter Foto: picture alliance / dpa

Nächstes Kapitel im schier unendlich scheinenden Ringen um die drei seit Ende 2017 stillgelegten Windräder im Birkenfelder Stadtwald: Der Verbandsgemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung zumindest vorläufig einen Vorstoß der Ortsgemeinde Niederhambach abgeblockt, die die von der Betreiberfirma Geres aus Frankfurt geplante Wiederinbetriebnahme der Anlagen verhindern will.

Lesezeit: 3 Minuten
Der von den Niederhambachern kurzfristig gestellte Antrag, dass die VG beim Kreis in dessen Funktion als Genehmigungsbehörde die Rückstellung des neuerlichen Baugesuchs von Geres fordern soll, wurde nicht nachträglich auf die Tagesordnung der Sitzung aufgenommen. Bei sieben Enthaltungen hatten vier Ratsmitglieder das Ansinnen der Niederhambacher unterstützt, 17 Mandatsträger waren aber ...
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Bürgermeister sieht letzte Chance für 14-Millionen-Euro-Projekt gefährdet

Der Birkenfelder Stadtbürgermeister Miroslaw Kowalski (CDU) ist zwar Mitglied im VG-Rat, hatte aber bei dessen Treffen keine Stellungnahme zum Vorstoß der Gemeinde Niederhambach abgegeben, da deren Antrag mit großer Mehrheit abgelehnt wurde. Auf Anfrage unserer Zeitung machte er aber im Nachhinein seinen Standpunkt bei dieser Streitfrage deutlich. Bewusst verzichtet er dabei auf Kritik am Vorgehen der Ortsgemeinde Niederhambach und deren Chef Peter Schwarzbach.

„Ich kann ihm ja nicht vorwerfen, dass er die Interessen seines Dorfes vertritt. Genauso handele ich aber, um das Beste für die Stadt Birkenfeld herauszuholen“, sagt Kowalski. Grundsätzlich habe es beim Thema Windkraft in der VG „leider das Problem gegeben, dass in der Vergangenheit vieles nicht klar geregelt gewesen war und die Vorgaben immer wieder, auch seitens des Landes, geändert wurden“, erklärt der Stadtbürgermeister. Im konkreten Fall müsse er aber der Argumentation der Niederhambacher widersprechen und halte deren Vorstoß „für die Sache nicht dienlich“, sagt Kowalski. Die Situation in Elchweiler, wo der VG-Rat das Rückstellungsgesuch akzeptiert hatte, mit der in Birkenfeld zu vergleichen, hält der Stadtbürgermeister für unangemessen. „In Elchweiler ging es um zwei Räder, die noch in Planung waren. Unsere Räder wurden schon vor sechs Jahren aufgestellt, also einem Zeitpunkt weit vor den Änderungen, die es beispielsweise bei den Abstandsregelungen später gegeben hat.“ Ausdrücklich erinnert Kowalski daran, dass die drei Anlagen im Stadtwald auf einer Fläche errichtet wurden, die im weiterhin rechtsgültigen Regionalen Raumordnungsplan der Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe als eine der Vorrangzonen für Windkraft im VG-Gebiet ausgewiesen ist. Sollte das Rückstellungsgesuch erfolgreich sein, „dann hätte sich die letzte Chance, die drei Räder wieder zum Laufen zu bringen, fast erledigt. Ich bin aber der Meinung, dass man das Potenzial zur Erzeugung von erneuerbaren Energien, das schon vorhanden ist, auch nutzen und eine 14-Millionen-Euro-Investition nicht wegen Formfehlern einfach einstampfen sollte“, sagt Kowalski. Er hoffe nach wie vor auf eine Lösung des Problems und eine Wiederinbetriebnahme der Anlagen, bei der möglicherweise mit ausgeweiteten Abschaltzeiten dem Natur- und Artenschutz zusätzlich Rechnung getragen wird. ax
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