Polizeichef Sebastian Schick hat recht: Öffentlicher Meinungsdiskurs und Gesundheitsschutz müssen sich nicht ausschließen.
So geht Demokratie: Auf engstem Raum können bei uns unterschiedlichste Positionen vertreten werden. Friedlich. Die Meinungen der anderen muss man in einer Demokratie aushalten. Den Rest regeln Wahlen: Wer am Ende die Mehrheit hat, kann seine Vorstellungen umsetzen. Unter Umständen muss man dabei Kröten schlucken und Kompromisse eingehen.
Es gilt aber auch: Die Unterlegenen, die in der Minderheit, müssen das auch akzeptieren. Schade nur, dass die Mehrheit sich am Samstag nicht auf eine Kundgebung einigen konnte, sich stattdessen verzettelte. Eine gemeinsame Mahnwache, in Sichtweite der AfD, hätte noch deutlicher gezeigt, wie die Mehrheits-, die Meinungsverhältnisse in Deutschland sind. Eben nicht so, wie sie AfD und „Montagsspaziergänger“ gern darstellen. Also: Das nächste Mal bitte nicht nur an einem Strang ziehen, sondern auch in die gleiche Richtung.