Kreis Birkenfeld

Fünfter Virus-Fall im Kreis: 66-Jähriger aus Idar-Oberstein infiziert

Coronavirus - Mundschutz
Staubmasken und Mundschutz liegen auf einem Tisch. Foto: Georg Wendt/dpa/Archivbild

Am Tag drei nach Auftreten des ersten Coronafalls am Montag gibt es im Landkreis Birkenfeld eine weitere Erkrankung zu vermelden: Es handelt sich um einen 66-jährigen Idar-Obersteiner, der an Vorerkrankungen leidet und im Klinikum stationär behandelt wird.

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Inzwischen hat das Gesundheitsamt für insgesamt 253 Menschen aus dem Umfeld der ersten vier Infizierten häusliche Quarantäne angeordnet. Gleiches gilt für rund 50 Kreiseinwohner, die mit Corona-Patienten aus anderen Regionen zusammentrafen oder aus Risikogebieten zurückkehrten und Symptome aufwiesen. Beim Versuch, die Kontaktketten der positiven Patienten nachzuvollziehen, stößt die Kreisbehörde bisweilen an ihre Grenzen – obwohl die Personaldecke bereits vergrößert wurde. Alleine Patient Nummer vier, ein Schüler der Realschule plus Birkenfeld, hatte wohl viele hundert Kontakte in den Tagen vor seinem Test. Das Gesundheitsamt versucht nun, alle Kontaktpersonen zu erreichen, über die Faktenlage zu informieren und eine 14-tägige Quarantäne anzuordnen.

Die mobile Fieberambulanz wurde am Donnerstag auf vier Fahrzeuge aufgestockt, sie sammelte 60 Proben ein. Von den 24 Abstrichen am ersten und 44 am zweiten Tag liegen noch keine Testergebnisse vor. Am Freitag sind voraussichtlich sogar fünf Teams der Schnelleinsatzgruppen (SEG) Sanitätsdienst des Landkreises im Einsatz.

Hilfskrankenhaus in Bruchweiler?

Obwohl sich noch kein über die Planbetten der Krankenhäuser hinausgehender Bedarf abzeichnet, hat sich die Kreisverwaltung intensiv mit der Schaffung zusätzlicher Kapazitäten befasst. Gespräche mit der Leitung der Edelsteinklinik Bruchweiler ergaben, dass die Deutsche Rentenversicherung als Träger im Notfall das ganze Gebäude mit weit über 100 Betten und Turnhalle zur Verfügung stellt. Sobald die Landesregierung die Notwendigkeit sieht, besteht die Möglichkeit, neben der modernen Ausstattung auch auf das medizinische Fachpersonal zurückzugreifen. Das ist aus Sicht des Krisenstabs der Kreisverwaltung eine optimale Lösung für ein Hilfskrankenhaus. Nicht infrage kommen für das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium Provisorien außerhalb der bestehenden Kliniken, berichtet die Kreisverwaltung. So hatte der Idar-Obersteiner OB Frank Frühauf auch die Messe Idar-Oberstein für einen solchen Zweck ins Spiel gebracht. sc/red