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Idar-Oberstein

Erster Coronafall im Landkreis Birkenfeld ist bestätigt

Von Stefan Conradt
Bei der Kreissparkasse Birkenfeld ist nun der erste positive Coronafall im Landkreis aufgetaucht. Die junge Frau ist in Quarantäne. Foto: Hosser
Bei der Kreissparkasse Birkenfeld ist nun der erste positive Coronafall im Landkreis aufgetaucht. Die junge Frau ist in Quarantäne. Foto: Hosser

Jetzt hat auch der Nationalparklandkreis den ersten positiv getesteten Corona-Fall. Es handelt sich um eine junge Frau aus der Verbandsgemeinde Baumholder, die mit drei Freundinnen aus dem Kreis Kusel im Skiurlaub war – in Ischgl in Tirol, das sich mehr und mehr als Hotspot für die Verbreitung des Sars-CoV-2-Virus entpuppt. Die Frauen aus dem Nachbarkreis waren bereits vergangene Woche positiv getestet worden. Das Gesundheitsamt Idar-Oberstein bestätigte den Fall am späten Montagnachmittag.

Lesezeit: 3 Minuten
Die junge Frau, die sich ohne stärkere Symptome in häuslicher Quarantäne befindet, arbeitet bei der Kreissparkasse in Idar-Oberstein, wo umgehend weitreichende Sicherheitsvorkehrungen ergriffen wurden. So wurden alle Kontaktpersonen der Frau vorsorglich für 14 Tage nach Hause geschickt. „Alle betroffenen Personen (die positiv getestete Frau und ihre Kontaktpersonen) hatten keinen direkten ...
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Mobile Fieberambulanz nimmt am Dienstag im Landkreis ihre Arbeit auf

Die angekündigte Fieberambulanz für den Landkreis Birkenfeld nimmt am heutigen Dienstag, 17. März, ihre Arbeit auf. Das Besondere: „Wir werden mit unserer mobilen Fieberambulanz zu den Patienten kommen“, kündigt Diana Thiel, Leiterin des Gesundheitsamts Idar-Oberstein, an.

Anders als bei bisherigen derartigen Einrichtungen wird es kein stationäres Angebot sein: Ausgebildetes medizinisches Personal wird mit einem Bus zu den Patienten fahren. „Damit ersparen wir den Einwohnern des Kreises Fahrten und vermeiden den Andrang, der an den bislang eröffneten Ambulanzen im Land herrscht.“ Voraussetzung ist eine Überweisung durch den Hausarzt mit anschließender Terminvergabe durch das Gesundheitsamt.

Verwaltungen sind für den Publikumsverkehr geschlossen – Bürgerbus fährt nicht mehr – Tafel stellt Essensausgabe ein

Die Stadt Idar-Oberstein schließt ab sofort alle öffentlichen Sport- und Mehrzweckhallen sowie auch alle anderen Veranstaltungsstätten. Auch das Hallenbad, die Tourist-Information Edelsteinland, die Stadtbibliothek, das Stadtarchiv und der Jugendtreff am Markt in Idar bleiben bis auf weiteres gesschlossen. Ab sofort sind zudem alle Publikumsbereiche der Stadtverwaltung für die Öffentlichkeit geschlossen. Vorsprachen können nur in dringenden Fällen nach vorheriger Terminvereinbarung erfolgen. Dazu stehen die jeweiligen Ansprechpartner unter den bekannten Telefonnummern oder die Servicenummern des Bürgerservices (06781/64-128), des Bürgerbüros (06781/64-160), des Standesamtes (06781/64-355) und der Stadtwerke (06781/64-800) zur Verfügung. Die E-Mail-Adressen der Ansprechpartner sind auf der städtischen Homepage idar-oberstein.de zu finden. Sollten vereinbarte Termine nicht wahrgenommen werden können, sollte eine Absage erfolgen. Weiterhin werden bis auf Weiteres keine Gratulationsbesuche bei Ehe- und Altersjubilaren durch die Stadtverwaltung vorgenommen.

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Für den Publikumsverkehr bis auf Weiteres geschlossen ist auch die Kreisverwaltung Birkenfeld. Kontakt mit der Verwaltung ist vorerst ausschließlich telefonisch oder per E-Mail möglich. Bei Anliegen sollte der zuständige Sachbearbeiter unter den bekannten E-Mail-Adressen oder Telefonnummern kontaktiert werden. Andernfalls wenden Bürger sich per E-Mail an poststelle@landkreis-birkenfeld.de oder die Telefonzentrale, 06782/150. Unaufschiebbare Angelegenheiten sind nur nach Terminvereinbarung mit dem jeweiligen Sachbearbeiter möglich. Dies gilt auch für die Kfz-Zulassungstelle. Das ebenfalls für Besucher geschlossene Gesundheitsamt in Idar-Oberstein ist über Telefon 06781/20080 erreichbar.

Das Jobcenter Landkreis Birkenfeld bleibt ebenso bis auf Weiteres für den Kundenverkehr geschlossen. Einzelheiten sind der Internetseite www.jobcenter-birkenfeld.de zu entnehmen. Vorerst bis zum 19. April fallen auch die Kurse der Kreisvolkshochschule aus. Ebenfalls bis zum 19. April sind die kreiseigenen Sporthallen geschlossen.

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Auch der Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises ist für den Publikumsverkehr geschlossen. Davon betroffen sind auch die Abfall- und Wertstoffannahmestellen Idar-Oberstein und Rhaunen und die samstägliche Öffnung des Abfallwirtschaftszentrums Reibertsbach. Kontakt: Tel. 06782/99.890 und E-Mail info@egb-bir.de

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Auch die Verbandsgemeindeverwaltung Baumholder hält ab sofort ihre Pforten für den Publikumsverkehr geschlossen, wie VG-Chef Bernd Alsfasser mitteilt. „Es werden nur noch Leute mit Terminen eingelassen. Außerdem installieren wir eine Sprechanlage, über die dann die Kommunikation läuft.“ Termine kann man unter der Telefonnummer 06783/8188 vereinbaren.

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Auch das Bürgerbusprojekt der VG Baumholder ist seit Montag eingestellt. Diese Entscheidung finde ihre Begründung in Fragen des Infektionsschutzes sowohl für die Ehrenamtlichen als auch für die Fahrgäste, heißt es vonseiten der VG: „In dieser Zeit appellieren wir an eine erhöhte Nachbarschaftshilfe. In Ihrer Straße wohnen ältere Menschen? Bieten Sie ihnen doch einen Einkaufsservice an.“

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Ab heute ist auch die Vorsprache in den Verwaltungsgebäuden in Herrstein und Rhaunen nur noch nach vorheriger Terminabsprache möglich. Persönliche Besuche sollten auf unaufschiebbare Angelegenheiten beschränkt werden, bittet das Amt. „Die Mitarbeiter stehen gern weiter telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.“ Einen Termin kann man unter Telefon 06785/790 vereinbaren. Das Bürgerbüro am Standort Rhaunen bleibt geschlossen.

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Die von der VG Birkenfeld verfügte Schließung der Verwaltungsgebäude inklusive der Tourist-Information in der Friedrich-August-Straße 17 hat zur Folge, dass das dort ebenfalls untergebrachte Landesmuseum Birkenfeld bis auf weiteres geschlossen bleibt.

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Während der Center Parcs am Bostalsee am Montag vorsorglich geschlossen wurde, soll der zur niederländischen Succesparken-Kette gehörende Ferienpark Hambachtal vorerst weiter geöffnet bleiben, informiert die Geschäftsleitung.

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Die Tagesaufenthalte der Wohnungslosenhilfe der Stiftung Kreuznacher Diakonie sind bis auf Weiteres geschlossen. Das betrifft auch den Horizont in Idar-Oberstein. Um die Gäste und die Ehrenamtlichen, die aufgrund ihres Alters größtenteils in die Risikogruppe fallen, nicht zu gefährden, stellt auch die Lebensmittelausgaben der Tafel Idar-Oberstein ab Freitag, 20. März, ihren Dienst ein. Am Donnerstag, 19. März, findet die letzte Tafelausgabe statt. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass das Ansteckungsrisiko möglichst gering gehalten wird.

Drive-in-Labor in der früheren Birkenfelder Kaserne?

Kreis Birkenfeld. Klaus Hoebbel, Leiter der ärztlichen Bereitschaftspraxis in Birkenfeld, sieht es angesichts der Erfahrungen der zurückliegenden Tage als notwendig an, dass auch im Kreis sogenannte Drive-in-Labore eingerichtet werden, wie es sie beispielsweise in Trier schon gibt. „Eine solche Möglichkeit müssen wir auch hier vor Ort schaffen“, betont Hoebbel. Die Drive-in-Labore sollen die Arztpraxen entlasten. Dort können mögliche Corona-Patienten vorfahren. Sie können dann das Seitenfenster herunterkurbeln, und ihnen wird von medizinisch geschulten Personal in Schutzkleidung mit einen Stäbchen ein Abstrich im Rachenraum gemacht. Für einen Test werden die Proben anschließend ins Labor geschickt.

Nach Hoebbels Auffassung würde sich die frühere Heinrich-Hertz-Kaserne als Standort für ein solches Drive-in-Labor anbieten. Die ärztliche Bereitschaftspraxis in der Birkenfelder Schneewiesenstraße ist für einen großen Versorgungsbereich zuständig. In ihr werden auch viele Menschen aus angrenzenden Kreisen, etwa aus der Gemeinde Nohfelden oder dem Raum Hermeskeil und Thalfang, behandelt. Bis zum Ende des Wochenendes waren zwar noch keine Corona-Infizierten mit Wohnort im Kreis Birkenfeld gemeldet gewesen, laut Hoebbel wurden in der Bereitschaftszentrale aber bereits mehrere Patienten mit Corona-Verdacht untersucht. Dafür habe die Stefan-Morsch-Stiftung als Eigentümerin des Gebäudes einen Raum mit separatem Zugang zur Verfügung gestellt. Optimal sei diese Regelung aber nicht, sagt Hoebbel, der ein Drive-in-Labor an der Ex-Kaserne als klare Verbesserung betrachten würde. Denn: „Wir stehen erst am Anfang einer Virusinvasion“, so seine Einschätzung.

Hoebbels Sohn Matthias, ein niedergelassener Mediziner in Birkenfeld, erklärt derweil im im NZ-Gespräch,, „dass es bisher kein Treffen zwischen Landrat, Gesundheitsamt und Ärzteschaft gab. Eine gemeinsame Strategie gibt es leider überhaupt nicht. Das ist schon sehr verwunderlich.“ ax

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