Vera Müller kommentiert: Endet Kulanz beim Thema Sicherheit für Kinder?
Den Ärger und Unmut der betroffenen Eltern kann man nachvollziehen. Es kann nicht angehen, dass das Thema Schülerbeförderung im Bereich der Grundschule Oberstein Jahr für Jahr in die Wiedervorlage kommt, ohne dass sich die Ausgangssituation geändert hat. Konsequenterweise hätte die Kreisverwaltung Birkenfeld die kulante Lösung der Kostenübernahme fortführen müssen, bis sich die Situation mit Blick auf die Sicherheit tatsächlich real verbessert hat. Wobei da natürlich ein Widerspruch in sich entsteht: Kulanz hat üblicherweise nichts mit einer Verpflichtung, sondern mit Freiwilligkeit zu tun. Und eine Verpflichtung vonseiten der Kreisverwaltung besteht nun einmal nicht. Dass Einsicht vonseiten der Eltern in die Gutachten mit Blick auf die Gefährlichkeit des Weges eingefordert wird, ist durchaus berechtigt. In diesem Fall sind Transparenz und Nachvollziehbarkeit das oberste Gebot – dicht gefolgt von Kommunikation. Es kann nicht sein, dass die Kreisverwaltung nicht auf Anliegen der Eltern reagiert, was offenbar der Fall ist. Letztlich liegt das Problem allerdings auf politischer Ebene in Mainz, wie auch einige Stadtratsmitglieder jüngst in ihrer Sitzung in der Messe betonten: Die Schülerbeförderung müsste generell kostenfrei sein. Dann würden sich solche fragwürdigen Argumentationen und Einschätzungen von selbst erledigen.
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