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Idar-Oberstein/Bad Kreuznach

Die Ex am Bahnhof attackiert: Ausraster prägen das Leben des Angeklagten

Von Karl-Heinz Dahmer

Er soll am Obersteiner Bahnhof seine Ex-Freundin brutal getreten und geschlagen haben: So steht es in der Anklageschrift, so haben es zwei Zeugen gesehen – zwei Taxifahrer, die an den Tatort rannten, um dem Mädchen zu helfen, und daraufhin selbst vom Angeklagten bedroht worden sein sollen. Die Anklage enthält eine Reihe weiterer Anschuldigungen (unter anderem soll er seinen acht Jahre alten Stiefbruder aufgefordert haben, das Auto einer Nachbarin mit einem Messer zu zerkratzen), aber das brutale Vorgehen des 27-Jährigen am Abend des 1. Juni 2019 am Bahnhof sticht durch die besonders heftige Vorgehensweise hervor. Doch noch fehlt ein Bindeglied: Was war an diesem Abend geschehen, welche Worte fielen, die den Angeklagten auf diese Weise ausrasten ließen? Die 20-jährige Ex-Freundin war bereits zum Prozessauftakt Anfang März vernommen worden, jetzt soll nach mehreren Verhandlungstagen auf Antrag des Verteidigers Torsten Vogt ein weiterer Zeuge angehört werden, der zu der Gruppe mit dem Angeklagten und der 20-Jährigen gehörte, die an diesem Abend von der Weinsau in Richtung Stadt ging; kurz darauf, am Bahnhof, war die Situation eskaliert. Der Zeuge ist am voraussichtlich letzten Prozesstag am Donnerstag, 30. April, vor die Zweite Strafkammer des Landgerichts Bad Kreuznach geladen.

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Ausraster ziehen sich durch das ganze Leben des Angeklagten: In der Förderschule für Lernbehinderte in Idar-Oberstein, in Heimen, später in der Wohnungslosenhilfe der Kreuznacher Diakonie in Idar-Oberstein flog er raus, weil er sich nicht beherrschen konnte. Und es wird so weitergehen: „Gewalttaten auf dem Niveau, wie man es am Bahnhof ...