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Idar-Oberstein

Der Fuchs kemmt, der Fuchs kemmt! – Der wohl erste Polizist in Idar gehörte einst zu den verdienstvollen Männern der Stadt

Von Andreas Nitsch
Ein Wachtmeister der Großherzoglich Oldenburgischen Gendarmerie im Paradeanzug um 1917 – ob der Idarer Polizist Wilhelm Fuchs auch eine solche Uniform und einen solchen Säbel trug, ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich. Foto: Wikipedia
Ein Wachtmeister der Großherzoglich Oldenburgischen Gendarmerie im Paradeanzug um 1917 – ob der Idarer Polizist Wilhelm Fuchs auch eine solche Uniform und einen solchen Säbel trug, ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich. Foto: Wikipedia

„Wehe, wenn der Fuchs kommt!“ Fuchs – genauer: Wilhelm Fuchs –, so hieß der erste Polizist, der einst in Idar für Recht und Ordnung gesorgt hat. Schätzungsweise 150 Jahre liegt dies nun schon zurück. Die Erinnerung an diesen ehrbaren Diener des alten Idar hält sein Urenkel Peter Fuchs aus Herborn hoch. Der 75-Jährige ist auf Spurensuche gegangen und dabei unter anderem auf einen alten Zeitungsartikel gestoßen, der – grob geschätzt – wohl in der Mitte des 20. Jahrhunderts erschienen sein muss. In welcher Zeitung, das weiß Peter Fuchs jedoch nicht.

Lesezeit: 3 Minuten
Tatsache ist, dass der Oldenburgische Innenminister am 23. Dezember 1865 die Ortschaften Birkenfeld, Oberstein und Idar zu Städten erklärt hat. Und etwas später – wann genau, ist ebenfalls unklar – verlangte die Oldenburgische Gesetzgebung, dass auch in diesen Städten die staatliche Polizei vertreten war. Das nun Beschriebene bezieht sich auf ...
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Wilhelm Fuchs und Familie

Der einstige Polizist Wilhelm Fuchs ist der Urgroßvater von Peter Fuchs. Dessen Großvater Emil Fuchs, Sohn von Wilhem Fuchs, betrieb in Idar auf der Lay eine Metzgerei. Dessen Sohn wiederum war Ernst Rudolf Fuchs, der im Krieg verletzt wurde und später bei der IHK in Idar beschäftigt war.

Der heute 75-jährige Peter Fuchs machte sich 1972 selbstständig. Später erweiterte er seine Edelschmuckhandlung und zog nach Herborn in einen Neubau, in dem er noch heute wohnt. ni

Schwierige Recherche – Dank an alle Unterstützer

Es war nicht einfach, etwas über die Lebensumstände des wohl ersten Polizisten in Idar-Oberstein herauszufinden. Involviert waren der Historiker Hans Peter Brandt und Hisso von Selle vom Landesmuseum Birkenfeld aus Birkenfeld sowie der Idar-Obersteiner Stadtarchivar Manfred Rauscher.

Historiker Brandt wusste, dass 1994 in der „Kleinen Reihe” des Staatsarchivs Oldenburg als Band 40 ein sogenanntes „Staatsdienerverzeichnis 1859–1930” erschienen ist. Doch dieses Buch enthält wohl nur die Namen der höheren Beamten, wozu bekanntlich Polizisten in der Regel nicht zählen. Gleiches gilt für den „Oldenburger Staatskalender“, der für jedes einzelne Jahr im 19. Jahrhundert einen Band enthält. Darüber hinaus gibt es laut Brandt lückenlose Standesregister sämtlicher ehemaliger Oldenburger Staats- und Stadtbürgermeistereien für das gesamte Fürstentum Birkenfeld. Sie lagern heute bei deren Rechtsnachfolgern, also den Verbandsgemeinden sowie der Stadtverwaltung Idar-Oberstein. Eine Einsichtnahme ist zwar grundsätzlich möglich, unterliegt aber strengen rechtlichen Auflagen. Wissenschaftliche Gründe allein genügen in der Regel nicht.

Stadtarchivar Manfred Rauscher war es schließlich, der den Aufsatz über Wilhem Fuchs, der als Vorlage für den Zeitungsartikel von einst diente, aufgespürt hat. Der Text stammt aus Otto Conradts Werk „Ich habe die weite Welt nicht gebraucht“, einem Sonderheft der Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde Nummer 34, Seiten 83/84.

Hisso von Selle schließlich wusste, dass bei der Polizei in Birkenfeld im Treppenhaus eine Abbildung mit einem Gendarmen in Uniform von 1820 hängt. Unser Fotograf Reiner Drumm hat von dem mannshohen Polizisten aus der Oldenburger Zeit ein Bild gemacht. ni

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