„Unerträglich“ nannte der Erste Kreisbeigeordnete Bruno Zimmer am Mittwochabend im Ausschuss für Infrastruktur, Wirtschaft, Umwelt und Klimaschutz die Situation in der Schülerbeförderung.
„Neben den Verspätungen, die nicht zuletzt aus der Häufung von Baustellen resultierten, gibt es grundsätzliche Probleme, die wir nicht tolerieren können – etwa, dass ein Bus eine Haltestelle nicht anfährt, sodass Kinder nicht ein- oder aussteigen können“, betont Zimmer auf Anfrage unserer Zeitung.
Dabei handelt es sich nach den Informationen der Kreisverwaltung zwar um Einzelfälle, die aber regelmäßig zu berechtigten Beschwerden führten. „In Kürze“ wollen Zimmer und sein Beigeordnetenkollege Peter Simon Gespräche auf höchster Ebene mit den Busunternehmen führen.
Ziel sei es, „die Mängel mit dem Schulbeginn bis Ende der Herbstferien Anfang November zu beheben“. Zimmer sieht dabei vor allem die Unternehmen in der Pflicht. Es liege in der Natur der Sache, dass es bei einer derart umfangreichen Neuausrichtung des ÖPNV in der Anfangsphase zu Problemen komme, gibt die Kreisverwaltung darüber hinaus in ihrer Antwort auf eine NZ-Anfrage zu bedenken. „Uns bekannte Probleme und Beschwerden werden momentan intensiv mit den Verkehrsunternehmen und dem Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund (RNN) abgearbeitet.“
Die Behörde weist zugleich darauf hin, dass das neue Busnetz durch die Ausweitung auf die dreifache Kilometerleistung eine erhebliche Verbesserung der Mobilität der Menschen im Landkreis Birkenfeld bedeute.
Aber welche Erklärung hat sie dafür, dass es bei der Schülerbeförderung nicht mehr rundläuft? Sie führt das darauf zurück, dass es bei der vorgeschriebenen Neuausschreibung der Buslinien zu einem Wechsel der beauftragten Unternehmen kam. Die neuen Betreiber müssten sich mit den bestehenden Strukturen und Abläufen der Schülerbeförderung „natürlich erst vertraut machen und zudem die Herausforderungen durch die gewollte Verknüpfung mit dem obendrein stark erweiterten Linienverkehr bewältigen“.
Es gebe derzeit telefonisch wie auch per E-Mail ein der Größe des Projekts entsprechendes Beschwerdeaufkommen, teilt die Kreisverwaltung mit, ohne Zahlen zu nennen. „Dabei kümmern sich die Sachbearbeiter um jede einzelne Information von den Kunden und stehen dabei in engem Kontakt zu den Verkehrsunternehmen und führen mit ihnen gemeinsam Problemlösungen herbei.“
In enger Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund RNN sowie mit den Verkehrsunternehmen seien bereits mehrere Korrekturen an Linienplänen und -verläufen sowie Haltestellenplänen erarbeitet und umgesetzt worden, um so für einen reibungsloseren Ablauf aller angebotenen Fahrten zu sorgen. Man habe zudem einen zusätzlichen Mitarbeiter für die Beschwerdestelle eingesetzt. Oberstes Ziel sei es, gemeinsam mit dem RNN und den Verkehrsunternehmen „die Probleme zu identifizieren, anzusprechen und abzustellen“.
Ein Vorfall wie der am 4. Oktober in Herrstein „dürfte selbstverständlich nicht vorkommen“. Dazu habe das betreffende Busunternehmen umgehend eine Stellungnahme mit Lösungen vorgelegt, „wozu insbesondere eine verlässliche Koordination am Knotenpunkt Herrstein gehört“, betont die Kreisverwaltung abschließend. kuk