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Kempfeld

Das Jahr 2021 im Kreis Birkenfeld, Teil zwei: April bis Juni

Millionenprojekt: In der leer gelaufenen Steinbachtalsperre wird gearbeitet. Foto: Hosser
Millionenprojekt: In der leer gelaufenen Steinbachtalsperre wird gearbeitet. Foto: Hosser

Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu. Grund genug für unsere Redaktion, noch einmal auf das Geschehene zurückzuschauen. Im zweiten Teil unseres Rückblicks beleuchten wir die Monate April bis Juni.

Lesezeit: 2 Minuten
          Sanierung der Talsperre geht planmäßig voran Wichtige Weichen stellt der für die Trinkwasserversorgung im größten Teil des Kreisgebiets zuständige Wasserzweckverband (WZV) Birkenfeld im Frühjahr. Die Sanierung der leer gelaufenen Steinbachtalsperre geht planmäßig voran: Eine Schweizer Spezialfirma hobelt mit einer Fräse die alte Asphaltschicht des Staudamms ab. Im Vorfeld wurde durch Kernbohrungen ...
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Weg mit bizarrer Wortschöpfung

Idar-Oberstein. Den alten Namen, also Artillerieschule, gibt die Bundeswehr der Artillerieschule in der Idar-Obersteiner Rilchenbergkaserne zurück. Somit verschwindet die ebenso bizarre wie sperrige Wortschöpfung „Ausbildungsbereich Streitkräftegemeinsame Taktische Feuerunterstützung/Indirektes Feuer“ wieder in der Mottenkiste.

Laut dem für die militärische Grundorganisationen des Heeres verantwortlichen Generalleutnant Christoph Thomas wirken die traditionellen Bezeichnungen „identitätsstiftend und stärken die Bindungen an die Truppengattungen des Heeres“. Idar-Oberstein ist einer von bundesweit zehn Schauplätzen, an denen solche Rückbenennungen vollzogen werden.

Wegen der Corona-Lage gibt es aus diesem Anlass nur einen kleinen Appell am 1. April ohne anschließenden Festakt. Wenige Tage zuvor, am 26. März, stattet Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer dem in der Klotzbergkaserne stationierten Artillerielehrbataillon 345 einen Besuch ab. Idar-Oberstein ist nach ihren Angaben der viertgrößte rheinland-pfälzische Bundeswehrstandort, der in den nächsten fünf Jahren für 200 Millionen Euro weiter modernisiert und ausgebaut wird. „Ein faszinierender Bereich ist das“, schwärmt die ehemalige CDU-Vorsitzende von der Artillerie.

Drängler beißen auf Granit

Kreis Birkenfeld. Eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie kommt den Impfzentren zu. Jenes in der Messehalle Idar-Oberstein, finanziert vom Land und organisiert und koordiniert vom Landkreis, verabreicht in den acht Monaten vom 7. Januar bis zum 9. September den Kreiseinwohnern rund 47.000 Impfdosen, darunter am Finale die ersten Dritt- bzw. Boosterimpfungen.

Zwar erstattet das Land Rheinland-Pfalz die Kosten, aber um einen geeigneten Standort und das Personal hatte sich die Kreisverwaltung zu kümmern. Als ideale Örtlichkeit sieht Landrat Matthias Schneider die Messehalle Idar-Oberstein an – und betraut die designierte „Change-Managerin“ des Landkreises, Sina Leyendecker, mit der Leitung. Um sie herum wächst binnen kurzer Zeit ein Team zusammen, das zum einen aus fest angestellten Bürokräften und zum anderen aus auf Honorarbasis beschäftigten Ärzten, Apothekern, Medizinisch- und Pharmazeutisch-Technischen Assistenten besteht.

Erleichtert sind die Verantwortlichen, dass sich in den Datenbanken der Kassenärztlichen Vereinigung und der Landesapothekerkammer etliche erfahrene Fachleute registriert haben, die von der ersten Stunde an bei dieser Pionierarbeit helfen.

Ein Auf und Ab prägt die acht Monate: Zunächst mangelt es an Impfstoff, dann erhöht sich das Pensum auf mehr als 500 Impfungen am Tag. Im Frühjahr herrscht Hochbetrieb auf den beiden Impfstraßen: Der Rekord liegt bei 841 Impfungen am 27. April.

Im Sommer sinkt die Nachfrage in den zweistelligen Zahlenraum. „Eine schöne, aber auch intensive Zeit“ mit Dienst an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen sei zu Ende gegangen, resümiert Leyendecker.

Insbesondere in der Anfangszeit zeigen sich viele – vor allem ältere – Menschen dankbar für die Impfdosis und bringen zum Teil sogar Geschenke für die Mannschaft mit. „Drängler“ oder Personen, die mit akrobatischen Begründungen das umstrittene Vakzin von Astrazeneca umgehen wollen, beißen bei der Crew auf Granit: Nur in begründeten Ausnahmefällen geben die beratenden Ärzte ihre Zustimmung.

Weder verbale Attacken noch gutes Zureden beeindrucken Leyendecker & Co.: „Wir haben immer Objektivität walten lassen.“ Einmal erwischt die Koordinatorin auch zwei Honorarkräfte, die sich gegenseitig impfen – und sofort den Laufpass bekommen.

Insgesamt werden im Impfzentrum über 24.000 Erst- und nahezu 23.000 Zweitimpfungen verabreicht. Bei gut drei Viertel der Erst- und fast 90 Prozent der Zweitimpfungen kam das Biontech-Serum zum Einsatz, der anfänglich in tiefgefrorenem Zustand aufzubewahren ist und zudem von einem Apotheker verdünnt werden muss. Ab April steigen auch die Arztpraxen ins Impfgeschehen ein, was das Impfzentrum entlastet – und schließlich entbehrlich zu machen scheint.

Rettung für das Wildfreigehege

Kempfeld. Im Wildfreigehege Wildenburg spitzt sich die Lage dramatisch zu. Um die durch Corona und den Investitionsstau entstandene Finanznot zu lindern, starten die Ortsbürgermeister von Kempfeld, Bruchweiler und Schauren einen Spendenaufruf.

Im April teilt der Leiter des Nationalparkamts, Harald Egidi, mit, das Land wolle das Wildfreigehege übernehmen, das für den Hunsrückverein immer mehr zu einem Klotz ein Bein geworden ist. Egidis Erwartung, sich noch im Laufe des Jahres 2021 zu einigen, erfüllt sich: Schon am 22. Oktober unterzeichnen das Nationalparkamt und der bisherige Träger, der Hunsrückverein, eine Kooperationsvereinbarung.

Trotz aller Probleme falle es nicht leicht, sich von dem seit 1966 betriebenen Wildpark zu trennen, bekennt Vorsitzender Thomas Auler. Besänftigt ist auch der Bürgermeister der VG Herrstein-Rhaunen, Uwe Weber, denn der Vertrag stellt einen großen Schritt zu dem nach Erbeskopf und Otzenhausen dritten Nationalparktor dar. „An der Wildenburg wollen wir den Gästen die heimische Wildtierwelt in ihren typischen Lebensräumen vermitteln“, verrät Katrin Eder, Staatssekretärin im Mainzer Klimaschutzministerium mit der Zuständigkeit für den Nationalpark.

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