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Idar-Oberstein

„Betreiben Zukunftssicherung“: Kreissparkasse Birkenfeld schließt fünf weitere Filialen

Von Stefan Conradt
Die Kreissparkasse Birkenfeld (im Bild die Zentrale in Idar-Oberstein) muss weiter sparen.  Foto: Hosser
Die Kreissparkasse Birkenfeld (im Bild die Zentrale in Idar-Oberstein) muss weiter sparen. Foto: Hosser

Die Niedrigzinspolitik in Europa setzt vor allem die Regionalbanken immer mehr unter Druck. Die Kreissparkasse Birkenfeld sieht sich nun gezwungen, daraus Konsequenzen zu ziehen: Bis 2024 soll die Belegschaft auf etwa 200 Vollzeitäquivalente schrumpfen, derzeit sind es bei der KSK 235 Vollzeitstellen, die von rund 350 Personen besetzt werden, mehr als 150 Beschäftigte arbeiten in Teilzeit.

Lesezeit: 3 Minuten
Der Personalabbau soll sozial verträglich umgesetzt werden, ohne betriebsbedingte Kündigungen, versprechen die KSK-Vorstände Thomas Späth und Torsten Rothfuchs. Frei werdende Stellen von Mitarbeitern, die in Rente gehen, werden zum Teil nicht mehr besetzt. Alleine aus Altersgründen verlassen bis 2026 mehr als 70 Mitarbeiter die Regionalbank – die geburtenstarken Jahrgänge wechseln ...
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KOMMENTAR: Es geht auch um Arbeitsplätze in der Region

Es sind schwere Zeiten für die kleinen Geldinstitute in Deutschland, wo die Bankenlandschaft viel kleinmaschiger strukturiert ist als im Rest von Europa und es überproportional viele Kleinbanken mit engerKundenbindung gibt. Das ist wohl auch ein Grund dafür, weshalb sich in Brüssel kaum jemand um die Probleme im Hunsrück oder in der Eifel schert. Für die Nationalparkregion wäre das – derzeit noch in keiner Weise absehbare – Aus für die Regionalbanken ein herber Schlag, zumal sich die deutschen Großbanken immer mehr aus der Fläche herausziehen. Bei den Internetbanken ist es wie beim Onlineshopping: Ihre Nutzung ist bequem und oft auch ein Stück billiger. Doch wenn Geschäfte und Banken im eigenen Ort irgendwann schließen, werden sich auch diejenigen umschauen, die in den vergangenen Jahren ein paar Euro bei den Kontogebühren gespart haben. Denn es geht auch um gute Arbeitsplätze und um die Unterstützung für Vereine und Kommunen.{element}

Der Brief an die KSK-Kunden: „Betreiben Zukunftssicherung“

In einem Brief an alle Kunden, der in diesen Tagen in den Briefkästen zu finden ist, erläutern die Direktoren Späth und Rothgerber den Umstrukturierungsprozess bei der Kreissparkasse Birkenfeld: „Eine noch niemals zuvor erlebte Notenbankpolitik belastet in zunehmendem Maße die Ertragssituation ... und schränkt die Möglichkeiten institutioneller und auch privater Anleger massiv ein.“

Zudem veränderten sich die Gewohnheiten und Ansprüche der Kunden: „Das Angebot der Sparkasse wird deshalb vielfältiger und mobiler, bleibt aber dennoch persönlich.“ Insgesamt werde eine stärkere Nutzung der Internetangebote und des Homebankings beobachtet. Gleichzeitig lasse „die Frequentierung kleiner stationärer Geschäftsstellen ... deutlich nach. Natürlich hat die Geschäftsstelle dennoch Zukunft: Und zwar als Ort hochwertiger Beratung. Für reine Abwicklungsaufgaben und Transaktionen wird sie hingegen immer weniger benötigt und frequentiert... Negative Deckungsbeiträge – sprich: Verluste – kann sich heute keine Sparkasse mehr leisten. Aus diesem Grund müssen wir schweren Herzens unsere deutlich defizitären Service-Geschäftsstellen, die wir in Erwartung besserer Zeiten über viele Jahre hinweg mittels anderer Erträge quersubventioniert haben, ... schließen.“

Mit der „Anpassung der Geschäftsstellenstruktur“ stelle die KSK nun „wichtige Weichen, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben“, heißt es weiter. Die KSK betreibe mit der Schließung der defizitären Geschäftsstellen und SB-Standorte „schlicht und ergreifend Zukunftssicherung“. sc

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