Menschen mit geistigen Behinderungen brauchen selbstverständlich Anleitung, Moderation, Unterstützung, wenn es um Ideen, Wünsche und berechtigte Forderungen geht, kommentiert Redakteurin Vera Müller.
Die Reaktivierung des Behindertenbeirats ist ein wichtiges und richtiges Zeichen. Über die Form kann man tatsächlich diskutieren. Wenn es um Integration und Inklusion geht, wird es kompliziert. Das sieht man unter anderem am städtischen Beirat für Integration und Migration: Da funktioniert wenig, und erreicht wird so gut wie nichts.
Woran liegt das? Dort sind externe Mitglieder dabei. Offensichtlich keine Garantie für ein erfolgreiches Miteinander! Aber: Menschen mit geistigen Behinderungen brauchen selbstverständlich Anleitung, Moderation, Unterstützung, wenn es um Ideen, Wünsche und berechtigte Forderungen geht: Politik ist bekanntlich komplex und kompliziert, da scheitern auch gestandene Kommunalpolitiker gelegentlich. In Mainz zum Beispiel hat der Beirat 15 stimmberechtigte Mitglieder. Zu acht gewählten Menschen mit einer Behinderung kommen unter anderem der Sozialdezernent der Stadt, der Behindertenbeauftragte, Vertreter der Stadtratsfraktionen sowie eine Vertretung der Liga der Freien Wohlfahrtspflege hinzu. Warum? Um unmittelbar agieren und Anliegen direkt in die Politik hineintragen zu können.
Stellt man fest, dass das in Idar-Oberstein schleppend läuft oder nicht funktioniert, sollte tatsächlich direkt gehandelt werden – bevor erneut eine Chance vertan wird und der Einsatz verpufft.
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