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Kreis Birkenfeld

Beim Klimaschutz ist noch viel Luft nach oben: Trotz UCB gibt es im Kreis Birkenfeld einige offene Handlungsfelder

Von Axel Munsteiner
Der Umwelt-Campus in Neubrücke besteht seit 25 Jahren. In Forschung und Lehre spielt dort der Gedanke, den Klimaschutz zu verbessern, eine zentrale Rolle.
Der Umwelt-Campus in Neubrücke besteht seit 25 Jahren. In Forschung und Lehre spielt dort der Gedanke, den Klimaschutz zu verbessern, eine zentrale Rolle. Foto: Christopher Müller-Dönnhoff

Der Nationalparkkreis hat zwar keine Greta Thunberg, dafür aber die 2020 erneut mit diesem Status ausgezeichnete „grünste Hochschule Deutschlands“. Seit 25 Jahren wird am Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB) in Neubrücke Forschung und Lehre betrieben, bei dem auch der Klimaschutzgedanke zentrale Bedeutung hat.

Lesezeit: 4 Minuten
Zurzeit läuft der Antrag, um dort mit Fördermitteln des Bundes und des Landes ein rund 5,5 Millionen Euro teures Modellprojekt zu realisieren, bei dem der Fokus auf der Zukunftstechnologie Wasserstoff (H2) liegen soll. Trotz des großen Leuchtturms UCB ergibt sich aber ein differenziertes Bild. Die Erzeugung erneuerbarer Energien gilt als ...
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Gimbweiler ist Ort mit Vorbildfunktion in vielerlei Hinsicht

Martin Samson ist Ortschef von Gimbweiler. Vor mehr als zehn Jahren ging dort das erste von heute fünf Windrädern ans Netz. Es wurden zudem zwei große Freilandfotovoltaikanlagen installiert.

2020 wurde das Nahwärmenetz mit fast 90 angeschlossenen Häusern fertiggestellt. Ohne die Einnahmen aus erneuerbaren Energien – jährlich sind es laut Samson rund 50.000 Euro – und hohe Zuschüsse hätte sich die Kommune weder das Nahwärmenetz noch den 2014 erfolgten Bau des energieeffizienten Bürgerhauses leisten können, betont der Gemeindechef. Durch seine moderne Bauweise legt die Kommune nicht mehr wie früher 8000 Euro pro Jahr für den Betrieb des Bürgerhauses drauf, sondern „das ist jetzt ein Nullsummenspiel. Auch durch die Umstellung unserer Straßenbeleuchtung auf LED sparen wir jedes Jahr rund 3000 Euro“, sagt Samson. Diese Investitionen würden sich also auch finanziell auf Sicht rechnen, betont der Ortschef. Gerade das Nahwärmenetz sei aber mit einem „bürokratischen Aufwand ohne Ende“ verbunden gewesen. „Ich würde mir wünschen, dass wir im Kreis gemeinsam die Energiewende anpacken. Nur hat der Klimaschutz beim Kreis keinen Stellenwert, sondern von dort kommen nur Lippenbekenntnisse“, kritisiert Samson. ax

Bürgerinitiative kämpft vehement gegen Windräder im Wald

Reiner Bleisinger ist Sprecher der Bürgerinitiative (BI) „Windkraftfreier Idarwald“, die vor allem gegen die geplante Errichtung von fünf Anlagen im Vierherrenwald bei Hellertshausen ankämpft. Wichtig ist ihm zunächst der Hinweis, „dass wir keine Klimawandelleugner sind. Der Klimawandel ist ein Faktum“, betont der Hottenbacher.

Windkraft im Wald und dann noch dazu in der Nähe eines Wasserschutzgebiets, wie es insbesondere beim Projekt im Vierherrenwald der Fall ist, lehne die BI aber ab, und solche Projekte seien auch nicht der richtige Lösungsansatz für Bemühungen um einen besseren Klimaschutz. Gleiches gelte für die geplante Errichtung von Windrädern unmittelbar an der Grenze zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Diesbezüglich müsste es einen Schutzkorridor geben, findet Bleisinger. Ihn ärgere, dass die Politik, vor allem die Grünen, beim Thema Windkraft „häufig Klimaschutz und Naturschutz gegeneinander ausspielten. Dabei stellt der Bau von Windrädern doch oft einen nicht mehr gutzumachenden Eingriff in unsere Naturlandschaft dar.“ Er fordert, dass man seitens der Politik ergebnisoffen nach anderen Alternativen sucht, um CO2-Emissionen zu verhindern. „Gerade im Bereich des Verkehrs sehe ich da großes Einsparpotenzial“, sagt Bleisinger. ax
Landtagswahl im Kreis Birkenfeld
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