Birkenfeld

Baugebiet „Haesgeswiesen IV“: Stadt Birkenfeld schafft Platz für 54 weitere Eigenheime

Von Axel Munsteiner

Nach einer langen Vorgeschichte, die, wie es Walter Goldschmidt, der inzwischen pensionierte frühere Abteilungsleiter für den Privatkundenmarkt bei der Kreissparkasse (KSK) Birkenfeld formuliert, „zeitweise zwischen Krimi und Drama schwankte“, sind nun endlich die erforderlichen Weichen für die Erweiterung des Baugebiets „Haesgeswiesen“ gestellt.

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Die Erschließungsarbeiten für dessen nunmehr vierten Bauabschnitt mit Platz für die Errichtung von insgesamt 54 Eigenheimen sollen, sobald es das Wetter zulässt, im ersten Quartal des Jahres 2022 beginnen.

Das haben die Verantwortlichen des Vorhabens in einem Pressegespräch, an dem auch Stadtbürgermeister Miroslaw Kowalski teilnahm, erklärt. Für die Projektsteuerung und die Bauleitung bei der Erschließung des Areals, das sich am nordöstlichen Stadtrand oberhalb von „Haesgeswiesen III“ in Richtung Gollenberg befindet, ist gemäß einer vertraglichen Vereinbarung mit der Stadt Birkenfeld die WVE GmbH zuständig. Dabei handelt es sich nach Auskunft von Geschäftsführer Peter Nonnemacher und dem für das „Haesgeswiesen IV“-Projekt verantwortlichen Planer Bernd Zimmermann um eine 100-prozentige Unternehmenstochter der Kaiserslauterner Stadtwerke, also um eine komplett kommunalen Gesellschaft.

Die Vermarktung der Parzellen läuft wie in den drei vorangegangenen Bauabschnitten von „Haesgeswiesen“ über die Kreissparkasse. Sie war mit Vorstand Torsten Rothfuchs und Achim Krieger beim Pressegespräch mit der NZ vertreten.

„Für Bauland in Birkenfeld gibt es nach wie vor einen sehr großen Bedarf“, sagt Bürgermeister Kowalski. Die 39 Grundstücke in „Haesgeswiesen III“, das 2016/2017 erschlossen wurde, waren schnell verkauft. Für die deshalb geplante zügige Erweiterung fasste der Stadtrat schon im Jahr 2018 den Aufstellungsbeschluss zur notwendigen Änderung des Bebauungsplans. Doch beim Grunderwerb stellten sich in der Folge den Projektverantwortlichen mannigfaltige Hindernisse in den Weg. Zwar gehörte nach Auskunft von Zimmermann rund 85 Prozent des benötigten Gesamtgeländes der Stadt selbst, aber bei den restlichen, bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen lagen die Dinge komplizierter. Sie waren teils im Besitz von Erbengemeinschaften, deren Mitglieder teils nur noch schwer auszumachen waren.

Komplizierter Grunderwerb

„Nur mit sehr viel Einsatz und mithilfe der Nachlassgerichte und des Katasteramts konnte der Dschungel aus Erbscheinen und Testamenten durchbrochen werden“, sagt Goldschmidt rückblickend. Kowalski erinnert in diesem Zusammenhang auch an das Engagement des in diesem Jahr verstorbenen früheren Ersten Stadtbeigeordneten Alois Kandels, der als Bevollmächtigter vor dem Katasteramt im Namen der Erbengemeinschaft gehandelt hatte.

Weitere Verzögerungen gab es laut Goldschmidt auch deshalb, weil ein Grundstückserbe „trotz des Bestehens einer rechtskräftigen Eintragung im Grundbuch zugunsten einer Umwandlung der Bauland zu einem bereits amtlich festgelegten Wert den Verkauf dieser Parzelle verweigerte“. Nun sind diese Schwierigkeiten aber gelöst, das vorerwähnte Grundstück konnte erworben und danach auch die Ausschreibung für die Erschließungsarbeiten vorgenommen werden.

Besonderheit dabei: „Es gibt schon jetzt mehr Interessenten als Grundstücke“, sagt Achim Krieger über den Stand der Vermarktung. Allerdings müsse die KSK in den nächsten Wochen noch einmal abfragen, inwiefern die Ansiedlungswilligen vor dem Hintergrund der Verzögerungen tatsächlich noch an ihren Plänen zur Errichtung der Eigenheime festhalten wollen.

Mit dem tatsächlichen Verkauf der 54 Grundstücke werde man wahrscheinlich erst im Mai oder Juni 2022, heißt es seitens der Projektverantwortlichen. Nach wie vor können sich Interessenten als Nachrücker auf der Liste unter Tel. 06781/601 56 11 bei der Kreissparkasse melden.

Mindestens zehn Monate Bauzeit

Zu bedenken sei dabei aber die Tatsache, „dass die Privatleute wohl erst im ersten Quartal 2023 mit dem Bau ihrer Häuser in ,Haesgeswiesen IV' beginnen können“, betont Bernd Zimmermann. Denn die Erschließungsarbeiten, bei dem auf dem Gelände von „Haesgeswiesen IV“ ab Frühjahr 2022 Wasser-, Abwasser- und andere Versorgungsleitungen verlegt und neue Straßen gebaut werden, werden voraussichtlich zehn bis elf Monate Zeit in Anspruch nehmen.

Konkrete Quadratmeterpreise könne man aktuell noch nicht nennen, heißt es seitens der WVE und der Kreissparkasse. Allerdings werde man bei den allermeisten Parzellen, die im Schnitt etwa 600 Quadratmeter groß sind, bei einem Quadratmeterpreis „von weniger als 100 Euro landen“, betonen die Projektverantwortlichen. Ausnahme sind die fünf Grundstücke im oberen Bereich von „Haesgewiesen IV“. Sie sind die Filetstücke im Baugebiet, da diese Parzellen deutlich größer sind als die anderen, und man von ihnen aus die beste Aussicht auf die Kreisstadt hat.

Von unserem Redakteur

Axel Munsteiner