Ursprüngliche Expansionspläne des Discounters scheiterten am Naturschutz
Stadtbürgermeister Miroslaw Kowalski erinnert daran, dass Lidl ursprünglich beabsichtigt hatte, den bestehenden Markt in der Wasserschieder Straße zu erweitern. Diese Expansionspläne scheiterten aber aus naturschutzrechtlichen Gründen, weil sich auf dem ins Auge gefassten Gelände ein Biotop befindet. Daher entschloss sich der Discounter zu einem Neubau und zum Umzug auf die andere Straßenseite.
Am Rand dieses Geländes verläuft allerdings der Stillbach, und das wiederum führte bei den Anwohnern zur Sorge, dass durch die weitere Versiegelung von Flächen sich bei Starkregen die Gefahr vergrößern könnte, dass in ihre Häuser Wasser eindringt. Deshalb spielte im Bebauungsplanverfahren auch stets die Frage nach der sogenannten HQ-100-Linie, also Berechnungen, was im Fall eines alle 100 Jahre auftretenden Hochwasserereignisses passieren wird, eine wichtige Rolle. Entgegen dem Gutachten der Anwohner seien zwei weitere Sachverständigenurteile eingeholt worden, dass das Bauvorhaben mit den Bestimmungen des Hochwasserschutzes vereinbar ist, sagt Bürgermeister Miroslaw Kowalski im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Planung wurde unter anderem dahin gehend geändert, dass die Parkplätze am Lidl-Markt außerhalb des Stillbach-Uferbereichs verlegt wurden und – so hieß es damals in der Beschlussvorlage für den Birkenfelder Stadtrat – „kein Eingriff in den Bereich des HQ 100“ erfolgt. Gerade das verheerende Unwetter Ende Mai im Fischbachtal habe zwar gezeigt, „dass man keine absolute Garantie geben kann“, sagt Miroslaw Kowalski, er weist aber zugleich darauf hin, dass im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Talweiherplatzes auch eine Renaturierung des Stillbachs geplant ist. Dieses Projekt solle unter anderem den Effekt haben, dass das Wasser des Bachs schneller abfließen kann und somit auch die Gefahr von etwaigen Rückstauungen im Oberlauf, wo sich der Standort des neuen Lidl-Markts in der Wasserschieder Straße befindet, eingedämmt wird. ax