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Idar-Oberstein

Badischer Hof: Ende in Sicht

Von Vera Müller
Das Ehepaar Breckner trägt sich mit Abschiedsgedanken: Das seit mehr als 50 Jahren bestehende Traditionsrestaurant in der Obersteiner Fußgängerzone soll perspektivisch verkauft werden.  Foto: Hosser
Das Ehepaar Breckner trägt sich mit Abschiedsgedanken: Das seit mehr als 50 Jahren bestehende Traditionsrestaurant in der Obersteiner Fußgängerzone soll perspektivisch verkauft werden. Foto: Hosser

Da liegt neben Spießbratenduft schon ein wenig Wehmut in der Luft: Das Ehepaar Karin und Michael Breckner, seit mehr als 50 Jahren Inhaber des Restaurants Badischer Hof mitten in der Obersteiner Fußgängerzone, werden perspektivisch ihren Gastronomiebetrieb aufgeben. Nicht heute und nicht morgen: aber spätestens bis zum 31. Januar 2021. „Im übernächsten Jahr soll Schluss sein. Das steht fest“, betont Michael Breckner. Die Immobilie steht bei der Kreissparkasse Birkenfeld für 270.000 Euro zum Verkauf. „Irgendwann ist es auch mal gut. Wir sind im Rentenalter und haben lange genug rund um die Uhr gearbeitet. Viele Jahre sieben Tage die Woche bis spät in den Abend hinein. Zu Spitzenzeiten hatten wir 15 festangestellte Mitarbeiter. Das ist aber schon länger her“, blickt der 67-Jährige, dessen von gepflegter Atmosphäre geprägte Gaststätte bei Einheimischen wie auch Touristen und Reisegruppen sehr beliebt ist, zurück. Manche Gäste kommen schon seit 30 Jahren, zum Beispiel der Rotary Club jeden Montagnachmittag. Golf spielen, in einem Häuschen im Süden überwintern, ab und an Sohn Benjamin, der die Gaststätte an der Weiherschleife betreibt, in der Küche helfen: Wie der Ruhestand aussehen soll, weiß Breckner schon recht konkret. Er erinnert sich an unzählige gesellige Abende sowie prominente Gäste: „Und immer brannte der Kamin. Das war und ist einfach etwas Besonderes.“ Breckner verweist auf den aus seiner Sicht vorhandenen Niedergang der Fußgängerzone: Das habe sich auf die Öffnungszeiten und auch auf die Gästezahlen ausgewirkt. Dazu kämen Auflagen, Bürokratie, Personalmangel: „Das ist ja alles nicht mehr machbar. Deshalb haben wir entschieden, aufzuhören.“ Deutlich wird: Nicht nur Altersgründe sind für die Entscheidung der Breckners ausschlaggebend.

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Der in Idar geborene Gastronom ist davon überzeugt, dass die Räumlichkeiten für einen Kollegen der Branche durchaus geeignet sind und lukrativ sein können: „Es ist ja alles da. Ein Italiener könnte hier Pizza im Holzoffen backen. Es gibt viele Möglichkeiten, die man mit einem guten Konzept nutzen kann.“Von unserer Redakteurin ...