Idar-Oberstein

Automat rundet Modernisierung ab: Krankenhausapotheke Idar-Oberstein stellt Logistik neu auf

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Große Freude herrschte im Klinikum über den Abschluss der Apothekenmodernisierung und Inbetriebnahme des Kommissionierautomaten: Apothekenmitarbeiterin Anja Mohr-Israel (vorne, von links), Verwaltungsdirektor Hendrik Weinz, die Leitende Apothekerin Dr. Claudia Lamberth, der Ärztliche Direktor Dr. Ulrich Frey, Pflegedirektorin Michaela Scaramuzzo-Schröer, der stellvertretende Ärztliche Direktor Dr. Jochen Tüttenberg und Apothekenmitarbeiterin Jennifer Zaretzky, im Hintergrund das weitere Apothekenteam Foto: Moritz Forster/SHG

In der Krankenhausapotheke des Klinikums Idar-Oberstein sind die modernisierten Räumlichkeiten sowie ein neuer Kommissionierautomat am Freitag offiziell eingeweiht worden. Zusammen mit der Reinraumanlage verfügt das Klinikum jetzt über eine der modernsten Krankenhausapotheken in Rheinland-Pfalz.

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Vor 50 Jahren. im Jahr 1973 – beantragte die Stadt Idar-Oberstein als damaliger Krankenhausträger erstmals die Erlaubnis zum Betrieb einer Krankenhausapotheke für das Klinikum Idar-Oberstein, damals noch unter dem Namen Städtische Krankenanstalten Idar-Oberstein in der Krankenhausstraße 2, die Anfang der 1980er-Jahre in Dr.-Ottmar-Kohler-Straße umgewidmet wurde.

Mit der Genehmigung durch die Behörde wurde eine direkte Versorgung der Patienten ermöglicht – ein großer Vorteil, da eine hauseigene Krankenhausapotheke die schnelle Verfügbarkeit von Arzneimitteln und Medizinprodukten für Patienten sicherstellt und eine Unabhängigkeit in der Arzneimittelauswahl bedeutet. Zudem sicherte eine tägliche 24-stündige Rufbereitschaft die Versorgung in Notfällen.

In den vergangenen 50 Jahren haben sich die Aufgaben einer Krankenhausapotheke sehr gewandelt, weg von der reinen Arzneimittelabgabe, hin zu einem Zentrum für optimierte Versorgung und Arzneimitteltherapiesicherheit. Die Krankenhausapotheke von heute ist ein Zentrum hochqualifizierter medizinischer Dienstleistung – mit der Gesundheit der Patienten im Mittelpunkt.

Die Krankenhausapotheke des Klinikums Idar-Oberstein versorgt neben dem eigenen Haus auch das Krankenhaus der Elisabeth-Stiftung in Birkenfeld mit Arzneimitteln, apothekenpflichtigen Medizinprodukten, selbst hergestellten Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln sowie Zytostatika-Zubereitungen für die Krebstherapie. Auch die ebenfalls zum SHG-Konzern gehörenden Kliniken Völklingen werden mit patientenindividuell hergestellten Zytostatika-Zubereitungen zur Chemotherapie von Tumorpatienten versorgt.

Mehr als 30.000 Arzneimittelpackungen können auf kleinstem Raum gelagert werden

Es sind mehr als 10.000 patientenindividuelle Zubereitungen für die Tumortherapie, die inzwischen jährlich in der Reinraumanlage des Klinikums hergestellt werden. Für die kleinsten Patienten auf der Frühgeborenen-Intensivabteilung werden parenterale Ernährungslösungen sowie Rezepturen in kindgerechter Dosierung produziert.

Für hochsensible Bereiche wie die Intensivmedizin werden große Mengen an Arzneimitteln vorrätig gehalten. Eine Kommission aus Chefärzten, Oberärzten und der Krankenhausapotheke legt dabei diejenigen Arzneimittel fest, die nach dem Stand der Wissenschaft eine angemessene und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung sicherstellen.

Im Zuge des kurz vor dem Abschluss stehenden Neubaus der biplanen Angiographieanlage im Klinikum Idar-Oberstein wurde parallel die mit der Einrichtung einer Reinraumanlage zur Zytostatikaherstellung begonnene Modernisierung der Krankenhausapotheke fortgeführt. Der Rowa-Kommissionierautomat zur Lagerung von Medikamenten ersetzt herkömmliche Lagerschränke und bringt deutlichen Platzgewinn, denn er benötigt wesentlich weniger Lagerfläche als herkömmliche Schubladenschränke.

Mehr als 30.000 Arzneimittelpackungen können nun auf kleinstem Raum – ungefähr 24 Quadratmeter – gelagert werden. Der Automat ist mit dem hausinternen Warenwirtschaftssystem verbunden und ermöglicht nach Prüfung durch eine einen Apotheker die direkte Zusammenstellung der von den Stationen angeforderten Arzneimittel. Die Fehlerquote des Roboters liegt dabei laut Hersteller unter 0,1 Prozent. Technische Grenzen hat der Automat was Größe, Gewicht und Verpackung betrifft. Hier muss die Kommissionierung nach wie vor durch Mitarbeiter der Krankenhausapotheke händisch ergänzt werden. Der Mensch bleibt unentbehrlich.

„Wir sind stolz auf die neuen Räumlichkeiten unserer Apotheke. Ich danke der leitenden Apothekerin Dr. Claudia Lamberth und ihrem Team für ihren unermüdlichen Einsatz, insbesondere während des Modernisierungszeitraums, in dem einige Einschränkungen im täglichen Ablauf in Kauf genommen werden mussten“, sagte Verwaltungsdirektor Hendrik Weinz bei der Einweihung. red