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Rhaunen

Autofahrer, aufgepasst: Förster warnen vor Rehen im Liebesrausch

Von Andreas Nitsch
Ein Rehbock sprintet über ein Feld. Für Autofahrer bedeutet die Brunft der Rehe jetzt im Hochsommer eine gefährliche Zeit, denn Liebe macht auch Tiere blind, warnt die Deutsche Wildtier-Stiftung.  Foto: dpa
Ein Rehbock sprintet über ein Feld. Für Autofahrer bedeutet die Brunft der Rehe jetzt im Hochsommer eine gefährliche Zeit, denn Liebe macht auch Tiere blind, warnt die Deutsche Wildtier-Stiftung. Foto: dpa

Die „Hundstage“ umfassen den Zeitraum vom 23. Juli bis zum 23. August, also den typischen Hochsommer. Ihren Namen verdankt die sommerliche Hitzewelle dem Erscheinen des Hundssterns Sirius am Morgenhimmel. Dass der hellste Stern im Sternbild Großer Hund im Morgengrauen aufgeht, brachten die alten Griechen mit der sommerlichen Hitze in Verbindung. Sie glaubten, dass Sirius, der damals noch viel deutlicher sichtbar war als heute, die Kraft der Sonne verstärke. Ausgerechnet in diese heißesten Wochen des Jahres fällt die Paarungszeit der kleinsten Hirschart, des Rehwildes. Dabei gilt grundsätzlich: Je wärmer, desto wilder ist das Treiben der Rehe in ihrer „Hochzeit“. Dabei geht es den Tieren wie den Menschen: Sie sind vor Liebe blind und deshalb in ihrem Verhalten unberechenbar.

Lesezeit: 2 Minuten
„Das, lieber Waidmann, merke gut und gib‘ darauf wohl acht, den Bock verwirrt der Sonne Glut, den Hirsch die kalte Nacht“: Der alte Jägerspruch weist darauf hin: Die heißen Hochsommertage stehen bei den geschlechtsreifen Rehen im Zeichen von Paarung und Fortpflanzung. Alles andere verlieren sie aus den Augen. Selbst die ...
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Darum kommen Rehkitze erst im Sommer zur Welt

Die kleinste Hirschart, das Rehwild, hat seine Paarungszeit in den heißesten Wochen des Jahres, von Mitte Juli bis in die zweite Augustwoche, und ist dann oft auch tagsüber sehr aktiv. Das kann für Autofahrer gefährlich. Der Jäger, der die Zeit der Rehbrunft nutzt, um den erfahrenen Bock zu überlisten, weiß um die jetzt möglichen Rehwildbegegnungen zur Mittagszeit.

Die Rehbrunft heißt in der Jägersprache Blattzeit, weil der Jäger mit einem Buchenblatt die Laute (eine Art von Pfeif- und Quietschtönen) der suchenden Ricke nachahmt, um den Bock vor die Büchse zu bekommen. Nach der Befruchtung des weiblichen Eis entwickelt sich dieses zunächst nicht weiter, sondern nistet sich in der Uterusschleimhaut der Ricke ein, wo es in einer Keimruhe fast vier Monate verharrt. Erst ab November entwickelt sich der Embryo. Dieser Trick der Natur bewirkt, dass die Kitze erst relativ spät – nämlich im Mai des nächsten Jahres – zur Welt kommen, wodurch sie dann von den guten Ernährungsbedingungen des Sommerhalbjahres mit seiner sprießenden Vegetation profitieren.
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