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Gimbweiler

Aufregung in Gimbweiler: Windrad-Havarie erfordert Autobahnsperrung

Modepark Röther legt einen Traumstart hin Foto: SP-PIC - Fotolia

Die Zeit ist reif – für den alljährlichen lokalen Jahresrückblick der Nahe-Zeitung. Wir haben all die schlimmen und schönen Dingen zusammengetragen, die 2019 so passiert sind im Landkreis Birkenfeld. Los geht es mit einem großen Schreck in Gimbweiler am Rosenmontag.

Lesezeit: 2 Minuten
Blick zurück: Den Unwettern am Rosenmontag fällt ein Windrad der Firma Geres auf der Gemarkung Gimbweiler zum Opfer: Infolge eines Blitzeinschlags am 4. März hängt ein etwa 40 Meter langes Rotorblatt nur noch lose an der Gondel, Kleinteile fliegen auf die rund 300 Meter entfernte Autobahn 62. Verletzt wird niemand. ...
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Januar bis März 2019

1.1. Tragisch endet der Neujahrstag für einen 84-Jährigen aus dem Idar-Obersteiner Stadtteil Algenrodt: Der Mann, den die Feuerwehr noch aus einem brennenden Haus in der Straße „Burrech“ retten kann, stirbt anschließend im Krankenhaus.

Kerzen im Wohnzimmer hatten den Brand ausgelöst, der auf die Möbel übergreift. Der Senior, der sich allein im Gebäude befand, bemerkte das Feuer zu spät. Zunächst konnten ihn die Wehrleute aus den Flammen gerettet und vor Ort reanimieren.

10.1. Im nahezu ausverkauften Idar-Obersteiner Stadttheater begeistert der Chinesische Nationalcircus. 19 Artisten zeigen in einer perfekt choreografierten Show vor allem in den Bereichen Akrobatik, Jonglage und Zauberei absolute Spitzenleistungen am laufenden Band.

19.1. 500 Besucher im Stadttheater erfreuen sich an „Servus Peter“. Das Kultmusical, das an den großen Peter Alexander erinnert, vereint Comedy, Musik und Sketche. Im Anschluss an die fast dreistündige Aufführung geben die Darsteller noch fleißig Autogramme.

26.1. Unter der Devise „Das gibt Ärger“ erheitert die Kabarettistin Simone Solga beim Neujahrsempfang in Rhaunen 450 Gäste.

26.1. Bei ihrem dritten Gastspiel in Idar-Oberstein präsentiert die Theatergruppe „Familie Flöz“ feinste Schauspielkunst, die ganz ohne Worte auskommt.

1.2. Philipp Wehmann, der bisherige Direktor des Göttenbach-Gymnasiums, geht nach Buenos Aires, um dort die Goethe-Schule zu leiten. 2011 kam der Geschichts- und Lateinlehrer als zweiter stellvertretender Schulleiter nach Idar-Oberstein und rückte 2014 zum Chef auf.

2.2. Eine grandiose Sportshow aus Musik, Gesang und Akrobatik liefert das Voltigierteam aus Dambach im Stadttheater Idar-Oberstein.

9.2. Dank ihres aus Mittelreidenbach stammenden Intendanten Günter Müller-Rogalla gastiert die Rheinische Philharmonie im dritten Jahr in Folge im nahezu voll besetzten Idar-Obersteiner Stadttheater. Auf einem musikalischen Ausflug nach Russland dürfen die Zuhörer das Staatsorchester begleiten. Mit „Streicherserenaden“ überzeugt einer der besten Klangkörper in Rheinland-Pfalz am 7. Dezember an gleicher Stätte erneut.

8.-10.2. Auf rund 6500 Besucher steigert sich die Baumesse Idar-Oberstein. Allerdings sind bei der achten Auflage weniger Aussteller als im Vorjahr vertreten. Der thematische Schwerpunkt liegt auf „Smarthome“, dem elektronisch vernetzten Haus.

16.2. Bei der Absolventenfeier verabschiedet der Umwelt-Campus Birkenfeld 226 junge Menschen mit dem Bachelor- und 163 mit dem Masterabschluss.

9./10.3. Stark frequentiert sind die 120 Stände der Achatbörse in Niederwörresbach. Bei der Eröffnung stehen die Interessierten Schlange.

16./17.3. Vom ungemütlichen Wetter profitiert die siebte Automesse in Idar-Oberstein. Die Autohändler freuen sich über den regen Zuspruch.

22.3. Ein Benefizkonzert zugunsten des neu gegründeten Kinderhilfsfonds des Landkreises Birkenfeld gibt das Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz vor 250 Zuhörern in der Dr.-Darge-Halle in Berschweiler.

23.3. Django Reinhardt und seine Band ziehen in der Birkenfelder Stadthalle 310 Zuhörer in ihren Bann. Die Veranstalter, der Lions-Club Birkenfeld und Lotto Rheinland-Pfalz, sammeln 7000 Euro für die Caritas-Initiative Kids & Co.

28.3. Mit einem kleinen Turnier weihen die Fußballer des FC Brücken, der SG Hoppstädten-Weiersbach und des SC Birkenfeld den Kunstrasenplatz am Umwelt-Campus in Neubrücke ein.

30.3. Sachschaden in Höhe von rund 100 000 Euro entsteht bei einem Brand in einer Autoverwertungsfirma in Bundenbach. Auf einer Hebebühne fängt ein Wagen Feuer, das sich rasch auf das hölzerne Hallendach ausbreitet.

30./31.3. Als Publikumsmagnet erweist sich die zweite Gewerbeschau in Rhaunen, bei der die 40 teilnehmenden Betriebe mit vielen Neuheiten, regionalem Essen sowie Spaß- und Spielangeboten für die ganze Familie aufwarten. Den Vierjahresrhythmus wollen die Organisatoren Annette und Werner Sagel und der 25-köpfige Gewerbeverein beibehalten.

US-Army baut Stützpunkt in Baumholder aus

Baumholder. In ihren Standort Baumholder investiert die US-Army Hunderte Millionen Dollar. 84 Reihenhäuser, sogenannte Town-houses, bieten den Familien jeweils 135 Quadratmeter Platz. Geplant sind unter anderem zwei Schulen, eine Einkaufspassage mit Fußgängerzone und ein Sportfeld.

„Die deutsch-amerikanische Freundschaft wird nirgendwo so eng gelebt wie in Baumholder“, bekundet der Kommandeur der Garnison, Oberst Jason Edwards. Derzeit sind auf dem Stützpunkt etwa 3000 amerikanische Soldaten stationiert, unterstützt von 450 deutschen Zivilbeschäftigten.

UCB ist wieder grünste Hochschule Deutschlands

Hoppstädten-Weiersbach. Zum zweiten Mal stößt der Umwelt-Campus Birkenfeld unter die zehn „grünsten“ Hochschulen weltweit vor. Im zum Jahreswechsel 2018/19 vorgelegten Green-Metric-Ranking umweltschonender Hochschulstandorte verbesserte sich der UCB vom zehnten auf den sechsten Platz, den er Ende 2019 bestätigt.

Dabei verkürzt er den Abstand zur Spitze nochmals erheblich und lässt alle deutschen Konkurrenten weit hinter sich. Als Null-Emissions-Campus deckt die Hochschule ihren Bedarf an Strom, Wärme und Kälte zu 100 Prozent durch erneuerbare Energien. Modernste ökologische Gebäude- und Anlagentechnik ist ein Aushängeschild des UCB. 719 Universitäten aus 81 Ländern beteiligen sich an dem Wettbewerb, in der nächsten Runde sind es sogar 780 aus 85 Staaten.

2022 Zuschauer erleben U-17-Länderspiel im Haag

Idar-Oberstein. Erstmals seit 22 Jahren steigt in Idar-Oberstein wieder ein Länderspiel. 2022 Fußballfreunde erleben am 20. März im Idarer Haag ein enttäuschendes 1:1 der deutschen U-17-Nationalmannschaft gegen Weißrussland.

Mit Island gegen Slowenien (ebenfalls am 20. März) und Island gegen Weißrussland (am 26. März) finden zwei weitere Qualifikationsspiele zur Europameisterschaft in Idar statt.

Landschaftspark Obersteiner Schlossberg: Rekonstruktion verzögert sich

Idar-Oberstein. Verzögerungen gibt es bei der Rekonstruktion des gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Obersteiner Schlossberg geschaffenen Landschaftsparks.

Anfang 2019 zeichnet sich an, dass die Maßnahme, deren Beginn ursprünglich für 2018 avisiert war, voraussichtlich erst nach dem Winter 2021/22 losgehen kann.

Kinderkultur kommt an: Jubiläumsfestival in Idar-Oberstein

Idar-Oberstein. „So voll habe ich die Göttenbach-Aula noch nie erlebt.“ Mit diesen Worten begrüßt Oberbürgermeister Frank Frühauf Aktive und Gäste zum Jubiläum der 20. Idar-Obersteiner Kinder-Kultur-Tage. Als „Kinderliederfestival“ feierte die Veranstaltung im April 2000 ihre Premiere.

In Anbetracht der Finanzmisere der Stadt sei ein so anspruchsvolles Programm keineswegs eine Selbstverständlichkeit, sagt der OB. Das Konzept, unterschiedliche Spielstätten zu nutzen, bewährt sich: 3000 Kinder und Erwachsene bedeuten eine beachtliche Steigerung zu den Vorjahren.

Militärstandort wächst stark

Idar-Oberstein. Personell stark wachsen wird die Artillerieschule Idar-Oberstein, in deren Erneuerung der Bund bis 2035 insgesamt 280 Millionen Euro investieren will. „Ab 1.

April werden wir multinational zumeist europäische Partnernationen ausbilden“, informiert Oberst Dietmar Felber, der Leiter des Ausbildungsbereichs auf dem Rilchenberg, beim gemeinsamen Neujahrsempfang von Stadt, Bundeswehr und Nahe-Zeitung. In dessen Rahmen bekommt der in der Schmuckstadt geborene Comedian Holger Müller („Ausbilder Schmidt“) den städtischen Förderpreis für Kunst und Kultur 2018.

Zweite Amtszeit des Landrats beginnt

Seine zweite Amtszeit tritt Landrat Matthias Schneider am 20. Februar an. In der Kreistagssitzung am 18. Februar nimmt der 57-Jährige von seinem ersten Stellvertreter Klaus Beck die Ernennungsurkunde entgegen. Nachdem der Christdemokrat Amtsinhaber Axel Redmer 2010 in der Stichwahl klar besiegt hatte, übernahm er den Posten 2011. Bei der Urwahl am 26. August 2018 hatte sich Schneider mit 59,2 Prozent bereits im ersten Wahlgang gegen seine Mitbewerber Jörg Petry, Michel Grandmaire und Werner Kaucher durchgesetzt.

Engagierte Pädagogin

Mit der Landesverdienstmedaille zeichnet ADD-Präsident Thomas Linnertz die Birkenfelderin Elisabeth Schnellbächer aus. Unter anderem trug die ausgebildete Pädagogin und Krankenschwester maßgeblich zur Entwicklung und Umsetzung eines Konzepts zur Gesundheitsförderung bei Kindern bei. Seit 1997 engagiert sie sich im Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe (VBDB), davon fünf Jahre – von 2011 bis 2016 – als Bundesvorsitzende, und gründete die Arbeitsgemeinschaft Südwest.

Späth an der Spitze

Zum Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Birkenfeld steigt Thomas Späth auf. „Jetzt haben sie den ältesten Mitarbeiter im Haus zum Chef gemacht“, kommentiert der Idar-Obersteiner seine späte Berufung. Mit 63 Jahren löst das bisherige zweite Vorstandsmitglied als Nummer eins Joachim Köls ab, der aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand geht. Späth erhält einen Fünfjahresvertrag. Den bundesweit ausgeschriebenen zweiten Vorstandsposten besetzt mit Torsten Rothfuchs ebenfalls ein KSK-Eigengewächs.

IGS verabschiedet ihren ersten Abiturjahrgang

Herrstein/Rhaunen. Im Hettenrodter Bürgerhaus verabschiedet die Integrierte Gesamtschule (IGS) Herrstein/Rhaunen ihren ersten Abiturjahrgang. 43 Schüler treten zu den schriftlichen, 34 zu den mündlichen Reifeprüfungen an, 25 bestehen. Direktorin Antje Petri-Burger betont, dass – im Gegensatz zu Gymnasien – längst nicht alle Schüler eine IGS mit dem Ziel besuchen, Abitur zu machen.

Biontech kauft das Haus der Jugend

Idar-Oberstein. Während beim Erweiterungsbau am ehemaligen Eufets-Standort in der Idarer Vollmersbachtalstraße alles nach Plan läuft, kauft das Mainzer Biotechnologieunternehmen Biontech auch das benachbarte ehemalige Haus der Jugend. Dort sind nur noch wenige Büroräume vermietet.

Ein schwieriges Jahr     für Gebrüder Schmidt

Idar-Oberstein. Ein schwieriges Jahr liegt hinter der Gebrüder Schmidt KG. Just zum 200. Bestehen der Firma sorgten Probleme mit zwei Großaufträgen und der enorm gestiegene Einkaufspreis für Kunststoff für einen finanziellen Engpass. „Uns geht es gut, die Auftragslage ist hervorragend“, berichtet die Geschäftsleitung aber Anfang 2020. Knapp 200 Arbeitsplätze bieten die GS Kunststofftechnik und eine Tochterfirma.

Edelsteinmuseum ist jetzt attraktiver

Idar-Oberstein. Mit neuen Attraktionen startet das Deutsche Edelsteinmuseum in die Saison 2019. Ein beleuchtetes Leitsystem löst die alten Hinweisschilder ab. Die größte Umbaumaßnahme in der Villa Purper betrifft das Fluoreszenzkabinett, das in eine Erlebnishöhle umgewandelt wurde.

SBO zeigt sich in bestechender Form

Kreis Birkenfeld. Zu Topform läuft das Symphonische Blasorchester Obere Nahe bei seinen Neujahrsgalakonzerten in Idar-Oberstein und Birkenfeld auf. In der dortigen evangelischen Kirche rührt der „Kompass des Lebens“ so manchen zu Tränen.

Narren zeigen sich wetterfest

Kreis Birkenfeld. Zu den Höhepunkten der Fastnachtskampagne 2019 zählt der zweite Nachtumzug in Rhaunen, der mit 30 Zugnummern und 1000 Aktiven die Premiere noch übertrifft. Massen strömen am Fastnachtssonntag zu den Umzügen in die Karnevalshochburgen Buhlenberg und Fischbach (Foto).

Bewundernswert wetterfest zeigen sich die Narren am Rosenmontag, als Idar-Oberstein mit 40 Positionen und Baumholder mit 20 Motivwagen die Kreisstadt klar in den Schatten stellen. Weil sich in Birkenfeld lediglich 15 Gruppen mit 300 Teilnehmern einfinden, wirft das Rosenmontagszugkomitee kurz danach wie angekündigt das Handtuch. Die Nachfolger schwenken auf einen Nachtumzug am Freitag, 21. Februar 2020, um.

Nahe-Radweg: Ausschuss lehnt Schwimmbrücken ab

Kreis Birkenfeld. Immer noch nicht in Sicht ist ein tragfähiges Konzept für eine familienfreundliche Streckenführung des Nahe-Radwegs zwischen Enzweiler und Oberstein: Eine Beschlussempfehlung der Kreisverwaltung für die Genehmigungsplanung zweier weiterer Schwimmbrücken erhält im zuständigen Ausschuss für Infrastruktur, Wirtschaft und Umwelt (IWU) keine Mehrheit. Vielmehr verweist das Gremium das Thema zurück in die Fraktionen.

Grund für die Ablehnung sind vor allem die hohen Kosten, die sich nach Schätzung der Verwaltung bei rund 1,7 Millionen Euro bewegen. Zwar fördert das Land solche Vorhaben mit bis zu 75 Prozent, aber es monierte schon bei der zuvor verfolgten Steglösung den enormen finanziellen Aufwand. Um die Vorgaben an zertifizierte Radwege, die Steigungen über sechs Prozent ausschließen, und zugleich die Auflagen des Hochwasserschutzes zu erfüllen, entwickelte Kreisbauamtsleiter Volker Hauschild für den Nahedurchbruch am Kammerwoog die Idee des „Stelzen-Radwegs“ auf einer Länge von 250 Metern. Die ersatzweise vorgesehenen Schwimmbrücken – nach dem Vorbild der Mühlenwoogbrücke zwischen Hammerstein und Enzweiler – hätten Spannweiten von 22 und 40 Metern.

Back-Manufaktur Kohl Brot muss schließen

Baumholder. Insolvenz anmelden muss die traditionsreiche Back-Manufaktur Kohl Brot GmbH. „Ganz so düster, wie es klingt, ist die Situation allerdings nicht“, schreibt die Nahe-Zeitung. Denn das Insolvenzverfahren läuft in Eigenverwaltung, wie das Amtsgericht Idar-Oberstein am 25. März auf Antrag von Geschäftsführer Steffen Kohl anordnet. Voraussetzung dafür ist, dass gute Aussichten auf eine Sanierung bestehen. Aber vergeblich: Ein Vierteljahr später ist das Aus dann doch besiegelt.

In Schieflage geraten ist die Großbäckerei insbesondere wegen der Überkapazitäten in der Branche und der wachsenden Konkurrenz durch Discounter. Zudem leiden die Filialen unter sinkenden Besucherzahlen, weil die Kunden verstärkt ins Internet drängen. Obendrein belastete der heiße Sommer 2018 das Backgeschäft. „Seit rund drei Jahren haben wir deshalb verschiedene Maßnahmen zur Sanierung und Restrukturierung eingeleitet“, berichtet der Geschäftsführer, der hofft, den Betrieb „dauerhaft auf eine solide Basis“ stellen zu können: „Die Eigenverwaltung bietet nun weitere Mittel, das Unternehmen in diesem schwierigen Markt zu erhalten.“

Auch die zur Generalbevollmächtigten bestellte Rechtsanwältin Annemarie Dhonau versprüht im März noch Optimismus: „Kohl Brot ist eine bekannte Marke mit einem hervorragenden Ruf in der Region Obere Nahe, Pfalz und Saarland.“ Doch Mitte des Jahres steht fest, dass die 120-jährige Ära endet. Zwar führen fünf regionale Bäckereien 18 der 30 Filialen mit der Hälfte der 200 Beschäftigten weiter. Für die Produktionsstätte in Baumholder mit 58 Arbeitsplätzen finden sich trotz aller Bemühungen keine Interessenten. Das gilt auch für die erhoffte Sanierung des Unternehmens. Von den 50 Auszubildenden können 20 ihre Ausbildung planmäßig beenden, 15 machen unter den neuen Besitzern weiter.

„Ich bin trotz der Entlassungen und der Aufgabe des Unternehmens in einem schwierigen Marktumfeld froh, dass wir einen vergleichsweise guten Abschluss gefunden haben“, bekundet Steffen Kohl. Enttäuscht ist er, dass sich seit Bekanntwerden der Krise kein Kommunalpolitiker bei ihm gemeldet habe, um ein wenig Empathie zu zeigen.

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