Am Ende war es ganz, ganz knapp: Hans Jürgen Noss (SPD) schafft zum vierten Mal den Direktwahlsieg im Kreis Birkenfeld

Von Stefan Conradt, Axel Munsteiner, Vera Müller

15. März 2021, 17:38 Uhr

So viele Briefwähler wie bei der gestrigen Landtagswahl gab es noch nie. In Idar-Oberstein mussten die auf 60 Helfer aufgestockten Briefwahlvorstände in die Messe ausweichen, wo corona-gemäße Abstände gewahrt werden konnten. Foto: Manfred Greber

Hans Jürgen Noss (SPD) hat bei der Landtagswahl 2021 zum vierten Mal in Folge den Wahlkreis 19 Birkenfeld für sich entschieden. Doch am Ende wurde es noch einmal sehr, sehr knapp: Bevor die letzten Stimmwahlbezirke in Idar-Oberstein ausgezählt waren, rückte Miroslaw Kowalski (CDU) dem SPD-Dauerbrenner bis auf 0,6 Prozentpunkte auf die Pelle – gegen 20.40 Uhr hatte Noss 29,5 Prozent und Kowalski 28,9. Doch dann wuchs der Vorsprung wieder an: Am Ende hatte der „Titelverteidiger“ denkbar knapp die Nase vorne: 30,4 gegen 29,0 Prozent.

Lesezeit: 3 Minuten

„Egal, wie knapp das jetzt war – ich freue mich unheimlich, dass ich das jetzt geschafft habe, zum vierten Mal in Folge. Am Ende zählt nur der Sieg“, sagte Hans Jürgen Noss in einer ersten Reaktion gegenüber der Nahe-Zeitung. Seine Erleichterung war durchs Telefon deutlich zu spüren – und seine Freude ...

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Kommentar: Und am Ende gewinnt immer Hans Jürgen Noss

Frei nach Gary Lineker möchte man sagen: „Landtagswahl ist ein einfaches Spiel: Fünf bis acht Kandidaten wetteifern um den Sieg im Wahlkreis Birkenfeld. Und am Ende gewinnt immer Hans Jürgen Noss.“ Der SPD-Dinosaurier – er war mit 68 Jahren ältester Direktkandidat seiner Partei auf Landesebene – sitzt seit 18 Jahren im Landtag und hat nun zum vierten Mal in Folge den Wahlkreis 19 gewonnen.

Das hat vor ihm noch keiner geschafft und ist vor allem auf Fleiß und Verlässlichkeit zurückzuführen, in Mainz wird Noss als verantwortungsvoller und hart arbeitender Politiker geschätzt. Doch die Beliebtheit bröckelt von Wahl zu Wahl: So knapp wie diesmal war es noch nie. Noss liegt überall im Landkreis teils deutlich hinter dem SPD-Landesstimmenergeb- nis. In seinem eigenen Revier, in Stadt und VG Birkenfeld, hängte Kowalski den wiedergewählten Abgeordneten deutlich ab, und Alscher kam ihm bedrohlich nahe. Spätestens jetzt müssen sich die SPD und Noss Gedanken um die Nachfolge machen. Mit Yannick Simon aus Baumholder steht ein junger B-Kandidat Gewehr bei Fuß, der in der kommenden Legislaturperiode Noss' Sessel am Rheinufer einnehmen könnte.

Zu denken geben muss der hohe Stimmenanteil der AfD, vor allem in Idar-Oberstein. 11,2 Prozent für eine Partei, die nicht immer hinter der Verfassung steht, ist bitter.

E-Mail an den Autor: stefan.conradt@rhein-zeitung.net

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Landtagswahl im Kreis Birkenfeld