Von Idar-Oberstein nach Kirn und zurück
Im Oktober 2014 startet die Bereitschaftsdienstzentrale in Kirn mit einem Team von 15 Ärzten und zwölf Arzthelferinnen. Unsere Zeitung war dabei, sprach damals mit dem leitenden Arzt Dr. Antal Reissenberger. Einige Passagen aus unserer Reportage: „In den ersten beiden Stunden kamen zehn Patienten vorwiegend aus der näheren Umgebung. Ein chirurgisches Problem konnte man am Kirner Diakonie-Krankenhaus behandeln.“ Jetzt sei das Bereitschaftsteam aus kampferfahrenen Leuten gespannt, wie das „Belastungs-EKG“ ausfällt. Als solches könne man den Neustart nach 16 Jahren Zentrale Idar-Oberstein sehen, sagt Reissenberger. Bis zu 100 Patienten werden an „langen Wochenenden“ in der Zentrale erwartet, die durchgehend mit zwei Ärzten und einer medizinischen Fachkraft besetzt ist. Es haben sich auch aus Hessen junge Ärzte für den lukrativen Job gemeldet. Dort wurden Pauschalen um 30 Prozent gekürzt, in Rheinland-Pfalz erhöht.
„Drei Viertel der Fälle sind eher harmlos“, schätzt Reissenberger. „Vieles, was an Wochenenden an die Bereitschaftszentrale herangetragen werde, sei psychisch überlagert und reiche in den seelsorgerischen Bereich. Maximal vier Prozent aller Fälle müssten an ein Akutkrankenhaus verwiesen werden. Pressesprecher Dr. Rainer Saurwein von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV): „Die Bereitschaftsdienstzentrale ist kein Rettungsdienst. Der ist zuständig, wenn es um lebensgefährliche Fälle geht.“ Und heute: Die Zentrale ist längst wieder in Idar-Oberstein ansässig, Kirn ist Filiale, die Dienstzeiten wurden rigoros um mehr als 70 Prozent zusammengestrichen mit der Folge: Statt 100 Patienten kam noch einer. as