Abiturfeier an der Heinzenwies: Dreimal wurde die Traumnote 1,0 vergeben

Dass der Schulabschluss der Abiturient/-innen in eine Zeit fällt, in der die Herausforderungen besonders groß sind, darauf wiesen die Studienräte Steffen Barth und Daniel Kettenhofen in ihrer Ansprache hin. Sie fragten, welchen Beitrag gymnasiale Bildung dazu leisten konnte, die Absolventen auf diese Welt, auf Zeitenwende, Krieg und Klimakrise vorzubereiten. Die beiden Lehrer artikulierten ihre Hoffnung, dass es nicht nur reines Faktenwissen sei, das von der Schulzeit bliebe, sondern grundsätzliche Fertigkeiten wie die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten, die erlernten Sprachen oder die eingeübte demokratische Diskussions- und Argumentationskultur.

Ein großes Lob an die Schule gab es von Elternvertreter Dr. Oliver Conradt, selbst ehemaliger Heinzenwiesler. Er unterstrich, die Heinzenwies sei „keine Schule wie alle anderen“, und erst der hervorragende Einsatz der Schule habe diese Abiturleistungen ermöglicht. Er lobte insbesondere das große Zusatzangebot mit 23 Arbeitsgemeinschaften und das Angebot mehrtägiger Klassenfahrten, die letztlich in Erinnerung blieben. Den Abiturientinnen und Abiturienten wünschte Conradt: „Bleiben Sie sich selbst treu, erkennen und entwickeln Sie Ihr Potenzial.“ Zudem gab es ein großes Glas Naschwerk für das Kollegium.

Stufensprecher Jakob Klein und Katharina Wild rekapitulierten ihre Schulzeit, in der sie gemeinsam viel erreicht, Freundschaften geschlossen und das Leben um wertvolle Erfahrungen erweitert hätten. Auch sie betonten, dass sie die Erfolge nicht allein, sondern unterstützt von Eltern und Lehrern erreicht hätten. Sie ließen Stufenpartys Revue passieren und stellten fest, letztlich habe die Stufe immer zusammengehalten: „Niemand wurde im Regen stehen gelassen.“ Im Namen ihrer Stufe verteilten sie zahlreiche Präsente an das Kollegium, das Sekretariat, den Hausmeister, die Reinigungskräfte und den Förderverein.

Zahlreiche anspruchsvolle musikalische Beiträge umrahmten die emotionale Feier: Die ukrainische Schülerin Miranda Shamiladze aus der Klasse 10c war zunächst am Flügel mit der „Jazz Piano Etude Nr. 4“ von Milan Dvorák zu hören. Anschließend sangen Angelina Klaus und Ayush Modi den Song „When we were Young“ von Adele, begleitet von Sofia Gellbling am Flügel. Sofia war auch noch mit dem Stück „Skyfall“ von Adele zu hören. Und abschließend präsentierten die drei noch „Almost is Never Enough“ von Ariana Grande.

Dann folgte der Höhepunkt des Abends – die feierliche Überreichung der Abiturzeugnisse. Wie an der Heinzenwies üblich wurden die Abiturientinnen und Abiturienten einzeln auf die Bühne gebeten, zu einer selbst gewählten Musik und einem Leinwandfoto von ihrem ersten Schultag vor 13 Jahren. Und natürlich gab es auch in diesem Jahr viele Ehrungen und Auszeichnungen.

Zum Schluss hatte Schulleiter Frank Huck noch eine besondere Überraschung mitgebracht: Der ehemalige Heinzenwiesler Sascha Becker, mittlerweile Professor in Melbourne/Australien, hatte anlässlich seines 30. Jahrestags seines Heinzenwies-Abiturs und als Dank für die tolle Schulausbildung 1000 Euro für das beste Abitur gestiftet. Da es nun gleich dreimal die Traumnote 1,0 gab, wurde die Summe unter Ayush Modi, Niklas Leyendecker und Anna Luise Katharina Wild aufgeteilt. Mit ihrem Stufenlied „Das kann uns keiner nehmen“ verabschiedete sich die Stufe schließlich von ihrer Schule, was jedoch, wie das Beispiel Sascha Beckers zeigt, nicht heißt, dass die Verbindung abreißen muss.