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Rheinbrohl

Umweltfrevel bei Rheinbrohl: Kaltenbach bei Forstarbeiten verschmutzt

Von Ralf Grün
Die Forstwege im Kaltenbachtal sind schlammig, was den Eintrag in den Bach förderte. Gefährdet waren neben geschützten Steinkrebsen und Feuersalamandern auch die Forellen in privaten Weiher (Foto) im Kaltbachtal.
Die Forstwege im Kaltenbachtal sind schlammig, was den Eintrag in den Bach förderte. Gefährdet waren neben geschützten Steinkrebsen und Feuersalamandern auch die Forellen in privaten Weiher (Foto) im Kaltbachtal. Foto: Jörg Niebergall

Der Wirbel um den mit Gärsäften aus einer Biogasanlage verschmutzten Burbach in Thalhausen ist sicher vielen noch in Erinnerung. Jetzt haben Naturschützer vom Arbeitskreis Kulturlandschaft in Rheinbrohl, Günter Hahn und Hermann-Josef Heimbach, einen neuen Fall von Umweltfrevel angeprangert.

Lesezeit: 4 Minuten
Bei umfangreichen Forstarbeiten in einem Privatwald im Kaltenbachtal bei Rheinbrohl sind Stämme und Äste im Kaltenbach gelandet, was im Hinblick auf den Hochwasserschutz als problematisch gilt. Obendrein ist auch Schlamm von völlig aufgeweichten Forstwegen in den Bach geraten, der laut Günter Hahn Heimat von „europaweit strengstens geschützten Tieren“ wie Steinkrebs ...
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Steinkrebse kommen noch in einigen Bächen im Kreis vor

Der ehemalige Biotopbetreuer des Kreises Neuwied und Biologe, Günter Hahn, kennt den Kaltenbach samt der darin vorkommenden Steinkrebse besonders gut. Er untersuchte nämlich von 2015 bis 2018 die Bäche im Kreis Neuwied auf das Vorkommen des europaweit streng geschützten Tieres hin. Wie er im RZ-Gespräch ausführt, zählt der Kaltenbach zu den sechs bis sieben Bächen im Kreis, in denen der Steinkrebs noch vorkommt.

Zudem macht er auf ein Problem aufmerksam: „Die Vorkommen sind meist voneinander getrennt, was für den Fortbestand eher von Nachteil ist.“ Vor Hahn hatten Biologen letztmals Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre ein Vorkommen dieser Tierart im Kaltenbach belegt. Was ihm im Rahmen seiner Kartierung noch auffiel: „Der Kaltenbach verfügt über eine herausragend gute Wasserqualität. Da ist alles an Lebewesen drin, was in ein gesundes Gewässer reingehört“, sagt er. Ein Indikator dafür sei der Feuersalamander. „Ich kenne keine andere so große Population wie die im Kaltenbachtal“, sagt der Experte.

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