Neuwied

Über Werte diskutiert: Pulse of Europe demonstriert in Neuwied

Die Redner beider jüngsten Demo von Pulse of Europe in Neuwied.
Die Redner beider jüngsten Demo von Pulse of Europe in Neuwied. Foto: Rita Schwarz

Brauchen wir eine Renaissance unserer gemeinsamen Werte? Zu diesem Thema hatte Pulse of Europe Neuwied auf den Neuwieder Luisenplatz eingeladen.

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Menschen suchten nach Sinn und Orientierung, suchten nach gelingendem menschlichem Miteinander, nach Zugehörigkeit. „Die Kirchen selbst sind in die Krise geraten, aber die christliche Botschaft und der Humanismus haben nichts von ihrer Strahlkraft verloren. Im Gegenteil decken sie die Vergänglichkeit und die Vergeblichkeit schnelllebiger Konzepte und menschenverachtender Ideologien auf“, heißt es in der Pressemitteilung von Pulse of Europe.

Als Gäste und Diskussionspartner waren Stephanie Rieth, Beauftragte des Generalvikars im Bistum Mainz, Hedwig Toth-Schmitz von der Humanistischen Vereinigung Rheinland-Pfalz/Saarland und Tilmann Raithelhuber, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Neuwied, eingeladen.

Gegen Neid und Hass

In ihren Ausführungen gingen die Gäste der gestellten Frage nach. Ihre Einschätzungen hätten sich dort getroffen, wo Menschlichkeit und Gemeinschaft gegen Ausgrenzung, Neid, Intoleranz und Hass stehen: Die tief verwurzelten christlichen und ethischen Werte lebten in allen, prägten den Alltag und das Miteinander.

Freiheit, Gleichheit, Menschenwürde, Toleranz, Gerechtigkeit und Solidarität bildeten auch die Basis des Wertvollsten in der Demokratie: Das Grundgesetz, in dem die Würde des Menschen im Zentrum allen staatlichen und gesellschaftlichen Handelns stehe. Es sei Kompass und Verpflichtung gleichermaßen. Werte seien aber nur etwas wert, wenn sie gelebt würden. Daran appellierten Rieth, Toth-Schmitz und Raithelhuber gleichermaßen.

Werte des Miteinanders

In Gruppen, Schulen, Gemeinden und Foren, in denen sich Menschen sozial begegnen und engagieren, lebten die Werte des Miteinanders. Sie seien unverbrüchlich, wo Menschen sich angenommen fühlen und ihr Bestes für die Gemeinschaft geben. Sie seien der Kit für das Zusammenleben, ohne sie funktioniere kein Gemeinwesen, kein Staatswesen und auch kein Europa.

Da, wo sie infrage gestellt, ausgenutzt oder in ihr Gegenteil verbogen würden, herrsche Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Anarchie. Autoritäre, diktatorische Gesellschaften, beispielsweise in Russland oder China, verdeutlichten dies.

Austausch am offenen Mikrofon

Im Austausch am offenen Mikrofon wurde durch die Teilnehmenden die Überzeugung deutlich, dass christlich-humanistischen Werte mit jeder Form des politischen oder religiösen Radikalismus, aktuell besonders des Rechtspopulismus, grundsätzlich unvereinbar seien. Es brauche aber keine Erneuerung, denn die positiven menschlichen Werte lebten seit Kindertagen in allen.

„Wir wissen immer, was menschlich ist und können menschenfeindliche Tendenzen daran erkennen, wenn Menschen, abhängig von ihrem Geschlecht, Nationalität, Hautfarbe und Behinderung Ungerechtigkeit widerfährt. Nutzen wir also unseren sozialen Fähigkeiten“, lautete das Resümee der Veranstaltung. red

Die weiteren Termine stehen bereits: So findet die nächste Demonstration am Samstag, 21. Oktober, gemeinsam mit dem „Neuwieder Bündnis für Demokratie und Toleranz“ statt.