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Kreis Neuwied

Supermärkte und Läden: Wer profitiert vom Geld der Neubürger?

Von Sabine Nitsch, Yvonne Stock
Wer neben oder in einem Supermarkt sein Geschäft betreibt, wie die Drogerie in Rheinbrohl, der hat auch heute nach Angaben des Experten Rainer Schmidt-Illguth gute Zukunftschancen, weil die Kunden quasi automatisch vorbeikommen und es genug Parkplätze gibt.
Wer neben oder in einem Supermarkt sein Geschäft betreibt, wie die Drogerie in Rheinbrohl, der hat auch heute nach Angaben des Experten Rainer Schmidt-Illguth gute Zukunftschancen, weil die Kunden quasi automatisch vorbeikommen und es genug Parkplätze gibt. Foto: Heinz Werner Lamberz/Creativ

Welcher Handel profitiert, wenn im nördlichen Kreis Neuwied ein neues Baugebiet bezogen wird? Kurz gesagt: Auf jeden Fall der Supermarkt, andere Einzelhändler nur unter bestimmten Umständen, erläutert Rainer Schmidt-Illguth, Kölner Niederlassungsleiter der BBE Handelsberatung.

Lesezeit: 3 Minuten
Dass in einem größeren Baugebiet schnell eine relevante Menge an Verbrauchsausgaben für Lebensmittel und Drogerieartikel zusammenkommt, macht Schmidt-Illguth mit Hilfe von einigen Zahlen deutlich: 2800 bis 3000 Euro geben Deutsche im Schnitt pro Jahr dafür aus, bei 100 Bauplätzen mit im Schnitt drei Personen kommen da mindestens 840.000 Euro pro ...
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Neuer Supermarkt ist selten

Dass ein Neubaugebiet für den Neubau eines Supermarktes sorgt, dafür müssen viele Faktoren zusammenkommen, sagt Rainer Schmidt-Illguth von der BBE Handelsberatung. Mindestens 200 bis 300 Wohneinheiten müssten dann entstehen. Dazu müssen unter anderem ausreichend Parkplätze, mindestens 2500 bis 3000 Einwohner in fünf bis zehn Autominuten Entfernung und eine Sichtbeziehung zu einer Hauptverkehrsstraße kommen, damit ein kleiner Supermarkt wie Netto, Penny oder Norma eine Chance hätte.

„Je mehr Leute fußläufig wohnen, desto stabiler ist der Markt.“ Der Berater empfiehlt immer, diese möglichst in der Nähe von Schulen zu planen, weil dorthin auch in zehn Jahren noch ein Bus fährt. Davon profitieren dann auch mobilitätseingeschränkte Personen aus dem Ort. Außerdem ergeben sich Synergieeffekte mit Eltern, die ihr Kind zur Schule fahren. Das spart wiederum zusätzliche Autofahrten für das Einkaufen. Für einen kleinen Dorfsladen sind laut Schmidt-Illguth mindestens 800 Einwohner nötig, und der nächste Supermarkt sollte mindestens 10 bis 15 Autofahrminuten entfernt sein. Dienstleistungen wie Post, Reinigung oder Café bringen laut ihm Frequenz. Aber dennoch sind diese Läden in der Regel maximal ein Nebenerwerb oder alternativ mit der Hilfe von Ehrenamtlichen zu stemmen. Ein ähnliches Ergebnis ergab auch die Befragung der Leutesdorfer zu ihrem Bedarf nach einem Dorfladen vor Kurzem. ys
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