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Kreis Neuwied/Region

Strohballenbrände: Verdächtige sind laut Gutachter keine Pyromanen

Von 
Michael Fenstermacher
Die Serie von Strohballenbränden - hier am 14. September in Miesenheim - versetzte die Region im September in Aufruhr.  Foto: Andreas Walz
Die Serie von Strohballenbränden - hier am 14. September in Miesenheim - versetzte die Region im September in Aufruhr. Foto: Andreas Walz

Mit ihren Taten lösen sie Angst in der Region aus, bereiten besonders Landwirten schlaflose Nächte, weil diese um ihr mühsam erzeugtes Stroh fürchten müssen. Doch vor Gericht zeigt sich: Das Klischeebild psychisch gestörter Pyromanen passt nicht auf die beiden Pellenzer, denen die Staatsanwaltschaft 19 Brandstiftungen an Strohballen und Fahrzeugen vorwirft. Als voll schuldfähig stuft sie am gestrigen dritten Verhandlungstag vor der Jugendstrafkammer der forensische Psychiater Dr. Thomas Meyer in seinem Gutachten ein. Eine pyromanische Veranlagung gehe oft mit Impulskontrollstörung, Intelligenzminderung und Alkohol- oder Drogensucht einher. Von all dem könne bei den 19 und 20 Jahre alten Angeklagten aber nicht die Rede sein. Lediglich eine Reifeverzögerung konstatiert er ihnen. Zum gleichen Schluss kommt der Vertreter der Jugendgerichtshilfe in seinem Bericht und empfiehlt die Anwendung von Jugendstrafrecht.

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Von einem ungewöhnlichen Fall spricht als Zeuge Stefan Linder, Leiter der eigens gegründeten Sonderkommission der Mayener Kripo. „Serienbrandstifter sind eigentlich nicht so mobil und meistens Einzeltäter“, erklärt er. Die Brände im Rechtsrheinischen, bei Niederbreitbach, Neustadt und Malberg, habe man daher anfangs gar nicht auf dem Schirm gehabt. Und den 19-Jährigen ...